eprintid: 17717 rev_number: 26 eprint_status: archive userid: 466 dir: disk0/00/01/77/17 datestamp: 2014-11-19 14:01:22 lastmod: 2021-11-18 12:43:28 status_changed: 2014-11-19 14:01:22 type: MovingImage metadata_visibility: show creators_name: Heuveline, Vincent title: Internet als Technik zur vollständig vernetzten Welt: Konzepte, Risiken und Perspektiven subjects: ddc-000 divisions: i-180500 divisions: i-704000 cterms_swd: Demokratie cterms_swd: Internet cterms_swd: Bürgerrecht cterms_swd: Datenschutz cterms_swd: Risikoanalyse abstract: Der Vortrag von Prof. Dr. Vincent Heuveline verfolgt die Leitfrage der Ringvorlesung „Wer regiert das Internet?“ aus einer technisch-infrastrukturellen Perspektive. Herr Heuveline zeigte „durch die Brille der Technik“ auf, wer die relevanten Mitregenten im Netz sind, welche Risiken die technischen Arrangements mit sich bringen und an welchen Stellen sich das System manipulationsanfällig zeigt. Heuveline beginnt seinen Vortrag mit einigen Ausführungen zur Arbeit des Universitätsrechenzentrums (URZ) der Universität Heidelberg, dessen Geschäftsführender Direktor er ist. Das URZ ist der zentrale IT-Dienstleister für 31.500 Studierende und 13.500 MitarbeiterInnen. Täglich werden 2,4 Millionen E-Mails vom URZ verarbeitet, wovon horrende 70 Prozent als Spam identifiziert werden. Darüber hinaus unterstützt das URZ Forschende der Universität durch seine Rechenkapazitäten und betreibt eigene Projekte in den Themenbereichen Energieeffizienz, Big Data und Cloud Computing. Im Hauptteil seiner Präsentation erläuterte Heuveline zunächst die Funktionsweise des Internets, das er als globales System aus miteinander verbundenen Computernetzwerken definiert. Die Offenheit und Flexibilität des Webs sieht Heuveline als innovationstreibende Charakteristika an, die wirtschaftliche und demokratische Zugewinne erzeugen können. Das Internet orchestriert den Austausch bzw. die Kommunikation zwischen Datennetzwerken über die gemeinsame Sprache des Internet Protocol (IP). Die IP-basierte Kommunikation wird durch das Domain Name System (DNS), dem „Telefonbuch des Internets“, in die dem Internetnutzer bekannten Webadressen übersetzt. Obwohl die DNS-Funktionen von weltweit verteilten Servern dezentral ausgeführt werden, ist diese Stelle des Systems anfällig für Einflussnahmen, denn durch Eingriffe am DNS können die Informationsflüsse im Netz manipuliert werden. Darüber hinaus etablierten sich die Suchmaschinen als Mitregenten im Web, indem sie dem Nutzer im unübersichtlichen Cyberspace eine Orientierung geben. Aufgrund welcher metrischen Kriterien die Relevanz von Websites und damit deren Sichtbarkeit für den Nutzer bestimmt wird, ist allerdings das Betriebsgeheimnis der kommerziell orientierten Suchmaschinenanbieter. Auch der Betrieb der privat genutzten E-Mail- und Cloud-Dienste ist intransparent und manipulationsanfällig, denn üblicherweise gewähren deren Nutzungsbedingungen den Anbietern Zugriff auf die persönliche Kommunikation und die persönlichen Daten der Nutzer. Die von einigen Anbietern öffentlich beworbene E-Mail-Verschlüsselung lässt dies ebenfalls zu, da es sich dabei um keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung handelt, in deren Fall die Daten erst beim Empfänger entschlüsselt werden würden. Während diese Befunde nahelegen, dass es keine absolute Datensicherheit im Netz geben kann, gab Heuveline den Zuhörern dennoch die Handlungsempfehlung, die Manipulationsmöglichkeiten durch das aufmerksame individuelle Risikomanagement zu minimieren. Dies beginnt bei den online verwendeten Konto-Passwörtern, die auf jeder Website unterschiedlich sein und idealerweise Groß- und Kleinschreibung sowie Sonderzeichen enthalten sollten. Herr Heuveline verdeutlicht in seinem Vortrag außerdem eindrucksvoll die Schwachstellen und Risiken, die die vollständig vernetzte Welt mit sich bringt und lieferte wertvolle Erkenntnisse über die relevanten Mitregenten im Netz und deren Interessen. Dass sich eine demokratische Gesellschaft der (Markt-)Macht der Mitregenten nicht widerspruchslos hingeben sollte, zeigen auch die lösungsorientierten Nachfragen des Publikums. Ob die aufgezeigten Risiken durch eine stärkere politische Regulierung des Cyberspace minimiert werden könnten, blieb aber letztlich offen. Die Ringvorlesung wird daher auch in den kommenden Wochen von der normativen Frage begleitet werden: „Wer sollte das Internet regieren?“ date: 2014-11-19 ubhd_kollation: 54 Minuten id_scheme: DOI id_number: 10.11588/heidok.00017717 official_url: https://heidicon.ub.uni-heidelberg.de/detail/1366497 ppn_swb: 1653676507 own_urn: urn:nbn:de:bsz:16-heidok-177171 language: ger bibsort: HEUVELINEVINTERNETAL20141119 full_text_status: none citation: Heuveline, Vincent (2014) Internet als Technik zur vollständig vernetzten Welt: Konzepte, Risiken und Perspektiven. [Video]