%0 Generic %A Tulasoğlu, Gülay %D 2014 %F heidok:17856 %K Modernisiserung des Osmanischen Reiches als Prozess Akteure der Modernisierung im Osmanischen Reich %R 10.11588/heidok.00017856 %T Ein europäischer Konsul als Agent der Modernisierung in der osmanischen Provinz. Charles Blunt (1800-1864), “His Majesty’s Consul”, im Saloniki der Früh-Tanzimat %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/17856/ %X Als das Reformwerk Mahmuds II. mit der Vernichtung der Janitscharen im Jahr 1826 seinen Anfang nahm, kam es zeitgleich mit den Reformschritten des Sultans – jedoch nicht durch diese ausgelöst – zu einer Verdichtung des konsularischen Netzes der europäischen Großmächte auf osmanischem Boden. Gleichzeitig führten die Territorialverwaltungen in manchen Provinzen des Osmanischen Reiches eigenständige Reformen durch, die im Zeichen der Modernisierung bzw. des modernen (Steuer-)Staates standen. Angesichts der eigenständig initiierten Modernisierungsschritte der Territorialverwaltungen einerseits und des wachsenden Einflusses der europäischen Konsuln in der osmanischen Provinz andererseits, fragt die vorliegende Studie, ob die Konsuln ihren Einfluss dazu nutzten, im lokalen Rahmen Modernisierungsschritte voranzubringen oder sogar die Verwaltungselite vor Ort zur Einführung derartiger Maßnahmen unter Druck zu setzen. Am Beispiel der Bemühungen des britischen Konsuls Charles Blunt (1800-1864) für die Durchführung und Einhaltung von Quarantänen in der Hafen- und Handelsstadt Saloniki während der Früh-Tanzimat zeigt diese Arbeit, wie ein europäischer Konsul durch den Einsatz unterschiedlicher Druckmittel die lokalen Behörden davon überzeugte, in ihrem Zuständigkeitsbereich noch vor der reichsweiten Einführung moderner sanitären Maßnahmen selbst Quarantänen durchzuführen. Blunt beteiligte sich aktiv am politischen Prozess der Entscheidungsfindung vor Ort und muss somit als wichtiger Agent der osmanischen Modernisierung in dieser Region gelten.