TY - GEN Y1 - 1999/// UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1813/ ID - heidok1813 N2 - Das Werk von Jürgen Habermas kann in Übereinstimmung mit dem Selbstverständnis des Autors als Versuch gedeutet werden, trotz der vielfältigen, im Laufe des XX. Jahrhunderts von vielen Seiten her erklingenden Vernunftkritik an universalen Rationalitätsgrundlagen festzuhalten. Der Weg, den Habermas dabei eingeschlagen hat, führt die Philosophie durch die Forschungsbereiche mehrerer Disziplinen und weist ihr die Rolle eines Platzhalters zu ? eines Platzhalters, der Kooperation fördern und die Vereinigung unterschiedlicher Kompetenzen unter Bewahrung eines Bezugs aufs Ganze herbeiführen soll. Ziel ist es, zu zeigen, wie in der kommunikativen Alltagspraxis ein Vernunftpotential angelegt ist, das die gesuchte Einheit begründet und gegen Zerstückelung absichert. Habermas? Weg durch die Kommunikationstheorie gipfelt in einer Vernunftkonzeption, die sich der Verknüpfung von universellen Grundlagen und lebensweltlichen Konkretionen fähig zeigen will. Vernunft sei nicht außerhalb wirklicher Kommunikationsvorgänge zu suchen und weise dennoch über deren historische, kulturelle oder systemische Grenzen hinaus. Mit diesem Schritt geht die kommunikationstheoretische Ergründung von Rationalität in Ethik über und zielt nun auf die Bestimmung der normativen Grundlagen der Kommunikation. Diese Entwicklung nachzuvollziehen ist der Zweck der vorliegenden Arbeit. Kritische Einwände betreffen zunächst die Chance, die Spannung zwischen universellen, ethisch relevanten Grundlagen der Kommunikation einerseits und historisch kontingenten Kommunikationskontexten andererseits überhaupt formalpragmatisch auszutragen, ferner Habermas? kommunikationstheoretisch abgestützte Vernunftkonzeption in ihren einzelnen Momenten. Die Kritik erstreckt sich insbesondere auf die Konstruktion einer idealen Sprechsituation sowie der diskursethischen Grundnorm, und mündet letztlich im Anschluß an Wittgenstein in abschließende Betrachtungen über die Problematik des Sinnverstehens in lebensweltlichen Kontexten. KW - Discourse Ethics KW - Practical Reason KW - Theoretical Reason KW - Lifeworld TI - Die Vernunft der Kommunikation und das Problem einer diskursiven Ethik A1 - De Angelis, Gabriele AV - public ER -