TY - GEN ID - heidok1937 KW - Hydraulische Zivilisation KW - orientalische Despotie KW - singhalesisches Königtum KW - Buddhistische Monarchie KW - hydraulische Gesellschafthydraulic civilization KW - oriental Despotism KW - Sinhala Monarchy KW - Buddhist Kingdom KW - hydraulic society TI - Kritik der Thesen Karl A. Wittfogels über den ?Hydraulischen Despotismus? mit besonderer Berücksichtigung des historischen singhalesischen Theravâda-Buddhismus Y1 - 2000/// AV - public N2 - Gegenstand vorliegender Dissertation war die Überprüfung der Thesen Karl A. Wittfogels zum ?orientalischen Despotismus? am Beispiel der klassischen Epoche des altsinghalesischen Reiches (200 v.Chr. ? 1200 n. Chr.) unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses von Buddhismus und Monarchie. Das alte Sri Lanka wurde gewählt, weil es den Typus einer hydraulischen Zivilisation par excellence darstellt und somit als idealer Testfall für Wittfogels Theorie gelten kann Die Analyse ergab, dass mehrere von Wittfogel postulierte Hypothesen bezüglich hydraulischer Staaten im Einklang stehen mit den Herrschaftsstrukturen im altsinghalesischem Reich. Einige seiner Hauptthesen konnten jedoch widerlegt werden, so z.B. die These von der Monokausalität des hydraulischen Faktors für zentralistische Staatsformierung, die These von Terror und Gewaltherrschaft als konstitutive Elemente hydraulischer Regime, die These von der Instrumentalisierung der Religion durch die Herrscher, sowie die These vom ?konsumtiven Optimum? orientalische Herrscher und der Ausbeutung des Volkes. Wittfogels Fehlperzeptionen beruhten auf der Verabsolutierung struktureller (d.h. systemisch-institutioneller) Faktoren bei gleichzeitiger Ignorierung kultureller Determinanten als politisch relevante Elemente, wodurch ihm z.B. die machtbeschränkende Wirksamkeit religiös-ethischer Normen in orientalischen Gesellschaften entging. Ebenso übersah er die aus der Tradition erwachsenden machtbegrenzenden Faktoren wie das politisch einflussreiche Vorbild exemplarischer Könige der Vergangenheit, die in Sri Lanka einen von buddhistischer Ethik geprägten Wohlfahrtsstaat errichteten. Wittfogels utilitaristischer Ansatz mit der ausschließlichen Verwendung zweckrationaler Analysekategorien erwies sich für die adäquate Beschreibung einer theravadha-buddhistischen Monarchie als unzureichend. UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1937/ A1 - Witzens, Udo ER -