%0 Journal Article %@ 0940-5569 %A Sieverding, Monika %A Rauchfuß, Martina %C Heidelberg %D 1993 %F heidok:19797 %I Spektrum Akadem. Verlag %J Zeitschrift für medizinische Psychologie: Organ der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) %P 82-90 %R 10.11588/heidok.00019797 %T Ärztliches Karrierekonzept und Selbstkonzept bei Medizinstudierenden in Ost- und West-Berlin %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/19797/ %V 2 %X Nach der Selbstkonzept-Theorie der beruflichen Entwicklung ist eine Person in einem Beruf um so erfolgreicher, je besser ihr Selbstkonzept und ihr subjektives Berufskonzept übereinstimmen. In einer West-Berliner Studie zum ärztlichen Berufskonzept zeigte sich, daß von Medizinstudierenden für eine berufliche Karriere im Krankenhaus in erster Linie solche Eigenschaften als förderlich eingestuft wurden, die eher dem männlichen als dem weiblichen Geschlechtsstereotyp entsprechen, und daß Frauen am Ende des Medizinstudiums eine deutlich größere Diskrepanz zwischen subjektivem Karrierekonzept und Selbstkonzept wahrnahmen als ihre männlichen Kommilitonen. Da sich das ärztliche Berufsfeld und die Situation der Frau in der ehemaligen DDR in wesentlichen Punkten von der Situation in Westdeutschland unterschied, bestand die Vermutung, daß sich dies auch im Karrierekonzept und Selbstkonzept von angehenden Ärzten und Ärztinnen niederschlagen würde. Bei dem Vergleich mit einer Ost-Berliner Stichprobe von Medizinstudierenden zeigten sich weniger Ost-West-Unterschiede als erwartet. Auch in Ost-Berlin galten maskuline Attribute für eine berufliche Karriere im Krankenhaus als besonders förderlich, während feminine Eigenschaften als wenig förderlich eingeschätzt wurden. Im Karrierekonzept wie im Selbstkonzept erschien der Geschlechtsunterschied bedeutsamer als der gesellschaftliche Unterschied. Auch in Ost-Berlin klafften bei den Frauen am Ende des Medizinstudiums die bei den Konzepte am weitesten auseinander; sie hatten ein besonders maskulines Karrierekonzept und beschrieben sich selbst gleichzeitig als ausgesprochen feminin.