TY - GEN A1 - Lange, Johan UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/21372/ N2 - Im Zuge der Kriege gegen das revolutionäre Frankreich kam es ab dem Jahr 1792 im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zu einer Krise der bestehenden Reichsverfassung, was schließlich in eine territoriale wie politische Neuordnung Deutschlands mündete. Die zuvor stolze Reichsstadt Ulm verlor dabei 1803 ihre Eigenständigkeit und wurde vom Kurfürstentum Bayern mediatisiert. Die vorliegende Arbeit untersucht die wirtschaftliche und politische Krise in Ulm ab 1793, welche angesichts der ungelösten Auseinandersetzung zwischen Stadtpatriziat und Bürgertum jedoch nicht zu Strukturreformen führte. Dabei zeigt sich, dass der politische Konflikt nur wenig vom demokratisch-republikanischen Denken der Französischen Revolution beeinflusst war, sondern die handelnden Akteure vor allem im Rahmen der bestehenden Reichsverfassung argumentierten. Das zerstrittene Gemeinwesen wurde so weiter geschwächt und schaffte es daher nicht, einen effektiven Widerstand gegen die bereits ab 1801/02 drohende Mediatisierung zu organisieren. Stattdessen dienten sich patrizische Bewahrer wie bürgerliche Reformer dem bayerischen Kurfürsten Maximilian IV. an, in der Hoffnung, dieser könne den Konflikt zu ihren jeweiligen Gunsten beilegen. Doch in München ignorierte man schlichtweg das bisherige reichsstädtische politische System und schuf eine neue politische Ordnung, welche den bayerischen Landesinteressen diente. Die Arbeit leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stadtgeschichte Ulms und zur württembergischen Landesgeschichte, zum Einfluss der Französischen Revolution auf Deutschland sowie zum Verständnis der politischen Sprache um 1800. AV - public Y1 - 2016/// TI - Das Ende der reichsstädtischen Freiheit Ulms 1793-1803. Politisches Denken im Kampf um strukturelle Reformen am Ende des Alten Reiches ID - heidok21372 ER -