%0 Generic %A Riffel, Andreas %C Heidelberg %D 2016 %F heidok:21795 %K Manifest Destiny, Westexpansion, mexikanisch-amerikanischer Krieg %R 10.11588/heidok.00021795 %T Greasers, Gringos und Gräueltaten im mexikanisch-amerikanischen Krieg 1846–1848 %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/21795/ %X Diese Arbeit behandelt eine beinahe in Vergessenheit geratene Episode der US-Westexpansion: den mexikanisch-amerikanischen Krieg 1846-1848. Die Darstellung legt offen, dass der Krieg auf beiden Seiten sehr stark von Gräueltaten und von Perzeptionen eines „Rassenkriegs“ geprägt war, die in eine Gewaltspirale mündeten. Die meisten Beobachter beurteilten die Vorfälle als „unzivilisiert“ und im Widerspruch zum zeitgenössischen Gewohnheitsrecht. Die Arbeit analysiert die Umstände, Motive und Folgen der Gräueltaten, deren zeitgenössische Darstellung sowie die Versuche, die illegitime Gewalt zu ahnden. Der Fokus liegt dabei auf den Überzeugungen, Wahrnehmungen und Kriegserlebnissen der amerikanischen Berufssoldaten, Freiwilligen und Texas Rangers. Zugleich bezieht die Arbeit die mexikanische Seite in Form von Guerilleros, Politikern und der Presse ein. Es handelt sich um eine kultur- und sozialgeschichtlich erweiterte Militärgeschichte „von unten“, die den enormen Einfluss der Faktoren „Rasse“, Klasse, Religion und Gender nachweist. Die Arbeit zeichnet ein vielschichtigeres Bild des Kriegs, indem sie die Rollen und Erfahrungen der Kriegsteilnehmer beider Seiten wie auch der einheimischen Bevölkerung in den Blick nimmt. Fallstudien von Massakern und besetzten Städten weisen die lokalen Zusammenhänge der illegitimen Gewalt nach und zeigen die jeweilige Dynamik auf. Der mit Rassismus verbundene Auserwähltheitsglaube war zugleich Motiv und Rechtfertigung der US-Expansion und beförderte illegitime Gewalt gegen Mexikaner. Für die mexikanische Seite analysiert die Arbeit erstmals die illegitime Gewalt der Guerilleros und arbeitet neue Erkenntnisse über die Besatzungsbedingungen und die Reaktionen der Einheimischen heraus. Die Untersuchung legt minutiös dar, wer wem, warum, unter welchen Umständen und mit welchen Folgen was für eine Form illegitimer Gewalt antat.