%0 Generic %A Simon, Anika Elke Maria %C Universitätsbibliothek Heidelberg %D 2016 %F heidok:21920 %R 10.11588/heidok.00021920 %T Untersuchung des Einflusses von Peroxiredoxin 1 auf die Migration von Gliomzellen als möglichen neuen Therapieansatz %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/21920/ %X Gliome stellen durch ihr infiltrierendes Wachstum bis heute eine therapeutische Herausforderung dar. Trotz intensiver Forschung gelang es bislang nicht einen therapeutischen Ansatz zu finden, der die Überlebensdauer deutlich verlängern konnte. Dementsprechend besteht weiterhin der Bedarf an wirksamen Therapien und Kombinationen von Therapien. Der Erfolg von den zur Zeit verwendeten Therapien mit zum Beispiel Temozolomid (TMZ) hängt maßgeblich von den prognostischen Markern der Gliomen ab. Der Verlust des Chromosomenarm 1p durch den Verlust der Heterozygosität der Chromosomenarme 1p und 19p (LOH 1p/19q) oder dem einfachen LOH 1p zählt zu diesen prognostischen Markern und führt zu einem deutlich längeren Überleben der betroffenen Patienten. Peroxiredoxin 1 (PRDX1) ist auf dem Chromosomenarm 1p (1p34.1) codiert und wurde als funktioneller Marker für die TMZ Sensitivität in vitro identifiziert. Der Einfluss von prognostischen Markern wurde hauptsächlich auf das Überleben von Patienten und die Sensitivität der Gliomzellen auf die Therapieformen untersucht, jedoch nicht auf die Migration der Zellen. In dieser Arbeit wurde der Einfluss von PRDX1 auf die Migrationsfähigkeit von Gliomzellen untersucht. In dieser Arbeit konnte bestätigt werden, dass die Reduktion von PRDX1 zu einer erhöhten Sensitivität gegenüber TMZ führt. Auf die Migrationsfähigkeit wirkte sich die Reduktion von PRDX1 in vitro und ex vivo inhibierend aus. Es konnte nachgewiesen werden, dass der Effekt von PRDX1 auf die Migration durch die Regulation der Phosphorylierung von der p38 mitogenaktivierte Proteinkinase (p38 MAPK) getragen wird. Die Reduktion von PRDX1 führt zu einer geringeren Menge an phosphoryliertem p38 MAPK, welches den dynamischen Umbau von Actinfilamenten und Fokaladhäsionen steuert. Es konnte hier gezeigt werden, dass in Gliomzellen die Regulation der Migration und der Dynamik des Actin Zytoskeletts so wie der Fokaladhäsionen abhängig von der Chaperonfunktion von PRDX1 ist. Dieser Regulationsmechanismus gab den Hinweis, dass die Inhibition von PRDX1 als in Erweiterung der Standardtherapie möglich wäre. Adenanthin (Ade) ist ein pflanzliches Diperten, welches an die funktionellen Cysteine von PRDX1 bindet und so die Funktionen von PRDX1 blockiert. Die Inhibition von PRDX1 konnte die Ergebnisse der Reduktion desselben nachahmen, sodass für alle Gliome in denen die Expression von PRDX1 nicht reduziert ist dessen Inhibition eventuell einen prognostischen Vorteil bieten könnte. Hierfür ist jedoch noch weitere Forschung notwendig, um die Bereitstellung von Ade im Gehirn zu verbessern bzw. zu ermöglichen.