TY - GEN A1 - Chen, Jianfeng AV - public N2 - Mit einem Energiemanagementsystem als Meta-Handeln bewegt sich die For-schungsarbeit bewusst an einer Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis bzw. zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem im Bereich der sektoralen Gebäu-deenergieeffizienz auf der mesoökonomischen Ebene. Das Forschungsvorhaben basiert ausschließlich auf dem Status quo, in dem nicht nur die ökonomischen sondern auch die sozial-ökologischen Besonder-heiten im chinesischen Kontext dargestellt werden. Die mangelhafte Datenlage erschwert allerdings die Bewertung und Analyse des gesamten Spezialsektors für die Gebäudeenergieeffizienz (GEE-Sektor). Erforderlich ist hierbei eine klare Systemabgrenzung des gebäudenutzungsbedingten Energieflusses, welche sowohl die Evaluierung der Gebäudeenergieperformance erleichtern als auch die Missverständnisse beim internationalen Vergleich des Gebäudeenergieaufwands minimieren kann. Wodurch ist der chinesische GEE-Sektor geprägt? Sind Markt- oder Politikver-sagen ein Kriterium für die Marktanalyse? Welche ökonomischen, politischen und sozial-ökologischen Anforderungen sind notwendig? Solche Fragen stellen sich immer wieder. Aus dem historischen Grund wird die Gebäudeenergieeffi-zienz in China als ein öffentliches Gut betrachtet. Gemäß der Definition der Wirtschaftlichkeit nach Möller und deren Weiterentwicklung soll ein Internali-sierungsprozess externer Effekte stattfinden, in dem ein ganzheitliches und strategisches Denken zur Bewältigung gestiegener Komplexität aufgrund der Differenzierungs- und Koordinationsaufgaben benötigt wird. Ein Building Energy Management System [BEMS] (Gebäudeenergiemanagementsystem [GEMS]) kommt diesbezüglich zustande. Es handelt sich hierbei nicht um ein computer-unterstütztes Programm für einzelne Gebäude, was man üblicherweise in der Literatur findet, sondern um einen institutionell-technischen Leitfaden mit sys-tematischen Gedanken für seinen Vollzieher, nämlich chinesische öffentliche Verwaltungen. Durch die Umfeldänderungen erlaubt die mesoökonomische Betrachtungsweise den gesamten Gebäudesektor als ein energiedienstleistendes Konzernun-ternehmen, dessen Energieprodukt durch den Betrieb eines Energiemanage-mentunternehmens in der kompakten Form der Staatsholding erwirtschaftet wird, auf dem Markt zu sehen. Dabei sind die Gebäudenutzer beispielsweise nicht mehr als Energieendkonsumenten sondern als ein Teil der Energieprodu-zenten definiert. Der GEE-Sektor an sich stellt nunmehr eine vollständige Ener-gieversorgungskette dar, die aufgrund der unterschiedlichen Energieabnehmer zwei Bedeutungen hat: Zum einen fließt die Energie vom Versorger in die Ge-bäude und wird bei Gebäudenutzern verbraucht; zum anderen wird die Energie durch Gebäudetechnik ohne Verluste an der Qualität der Gebäudeenergieper-formance eingespart und im Sinne einer neuen Energiequelle für andere Zwe-cke, beispielsweise bei den industriellen oder kommerziellen Abnehmern, ein-gesetzt. Durch Modularisierung und Modellierung des BEMS wird für den chi-nesischen GEE-Sektor ein klares Leitbild für das Gebäudeenergiemanagement dargestellt, bei dem die ausgewählten Schlüsseleinflussfaktoren und deren Zusammenhänge innerhalb der energieeffizienzrelevanten Systemdefinition von Gebäuden ausführlich analysiert werden. Die Zielfunktion soll unter den Rahmenbedingungen optimiert werden, welche die Mindestqualitäten erreichen müssen, die vorausgesetzten Erfordernisse erfüllen und die Minimalmehrkosten realisieren sollen. Das Programmatic Building Energy Performance Contracting [pBEPC] ermöglicht das Konzept der neuen Energiequelle, die durch den Prozess zur maximalen Energieproduktion des Gebäudesektors mit ?3Vs? realisiert wird: Virtualisierung des gesamten GEE-Sektors in ein energie-dienstleistendes Konzernunternehmen, Visualisierung der zentralen und loka-len Staatsholdings und Vitalisierung des GEE-Marktes unter der Leitung des Energiemanagers. Hinsichtlich des historischen Grundes soll die öffentliche Verwaltung die Ver-antwortung tragen und die Energiemaßnahmen durch den Marktmechanismus umsetzen. Dies gelingt ausschließlich durch Contracting Out, welches ein Ver-fahren zur Auslagerung oder zur externen Beschaffung von öffentlichen Leis-tungen bezeichnet wird. Dementsprechend steht die chinesische öffentliche Verwaltung vor einer großen Herausforderung, bei der sie sowohl den Markt für die Gebäudeenergieeffizienz regulieren und restrukturieren als auch eine Funktionsreform an sich durchführen soll. Es handelt sich hierbei um eine Re-organisation der Wertschöpfungskette hinsichtlich der sektoralen Gebäu-deenergieeffizienz. Durch Schilderung des kontextbedingten BEMS auf der Basis des Status quo Chinas und der mesoökonomischen Holding-Hypothese grenzt sich die vorlie-gende Arbeit in ihrem Objekt und ihrer Zielsetzung von dem allgemeinen Pro-zessmanagement in mehrerer Hinsicht ab. Zum einen existiert eine Reihe von Veröffentlichungen zur Prozessorganisation, die sich mit der Fundierung der Organisationsform meistens in Unternehmen befassen, jedoch kaum Aussagen für eine Branche und somit keine Hinweise für die Konzeptumsetzung in der Praxis geben; zum anderen sind die Veröffentlichungen durch Beschreibung zahlreicher Beispiele aus der Unternehmenspraxis geprägt, die jedoch in keinen Konzeptionellen Gesamtzusammenhang beispielsweise in Form eines Vor-gehensmodells gebracht werden. Anhand des Bewertungsprinzips oder -verfahrens wie Carbon Footprint [CFP] oder Primärenergiebilanzierung [PEB] des Energieaufwands des gesamten Gebäudesektors wird eine zukünftige Vision realisiert: Handeln durch Vorantreiben der nachhaltigen Energiewirtschaft in der chinesischen Immobilienbranche dank energieeffizientem Bauen. ID - heidok21961 Y1 - 2016/// UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/21961/ TI - Energiemanagement in der chinesischen Immobilienwirtschaft - Die öffentliche Verwaltung als Energiemanager des chinesischen Gebäudesektors mit einem strategischen und integrierten Energiemanagementsystem zur Förderung energieeffizienter Maßnahmen durch ein Energiemanagementunternehmen in Form der Staatsholdinggesellschaft ER -