%0 Generic %A Pohsner, Anja %D 1998 %F heidok:2218 %K Musiker , Wirkungsgeschichte , Wechselwirkungen , kunstübergreifendHoffmann, Ernst T. A. , composer , reception , style , interdisciplinary study %R 10.11588/heidok.00002218 %T 'Wenn ich von mir selbst abhinge, würd' ich Componist ...' : die Umwege des Musikers E.T.A. Hoffmann ; Wechselwirkungen innerhalb seines musikalischen und literarischen Werkes %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/2218/ %X In Umkehrung bisheriger disziplinübergreifender Studien über E.T.A. Hoffmann als Prototyp des 'Universalkünstlers' schlechthin wird seine Musikalität als das grundlegende Medium betrachtet, aus welchem sich die anderen Begabungen heraus entwickelt haben und das nicht einfach zugunsten des (für ihn letztlich erfolgreicheren) Schriftstellertums verlassen worden ist. Anhand von editorisch und musikologisch gesicherten Instrumentalwerken wird zunächst die historische Position des Komponisten Hoffmann in der unmittelbaren Gegenüberstellung mit Werken vergleichbarer Gattung, Besetzung und Entstehungszeit von Zeitgenossen ähnlichen Ranges überprüft und teilweise korrigiert, ergänzt durch zahlreiche musikgeschichtliche, -ästhetische und literaturphilosophische Exkurse. Dabei ergab sich als Hauptmerkmal die schrittweise Perfektionierung einer an verschiedene Schulen angelehnten Kompositionsweise nach dem 'Baukastenprinzip', die z.T. werkübergreifend mit Kleinsteinheiten in immer neuer Kombination und zunächst unüberschaubar wirkender Verschachtelung operiert, wobei sie sich späteren Techniken der Motivabspaltung und Thementransformation des 19. Jahrhunderts (allerdings ohne deren ideologischen und programmatischen Unterbau) nähert. Als professioneller Musiker dilettierte Hoffmann gewissermaßen auf dem Gebiet der Literatur, in welches er seinen aus den Musikkritiken extrahierten und in den eigenen Kompositionen erprobten extravaganten Personalstil überführte und somit quasi 'auf Umwegen' eine nachhaltige Wirkung erzielte. Der Ansatz dieser Studie geht dabei jedoch in dezidierter Abgrenzung von vielen Vorgängern nicht von einer 1:1-Übertragung formaler (geschweige denn inhaltlicher) Komponenten aus, sondern zeigt vielmehr gleich strukturierte Stilmittel in bezug auf die beabsichtigte Irritation des jeweiligen Zielpublikums auf, wobei sich das literarische Forum hinsichtlich dieser rezeptions- und wirkungsästhetischen Ausrichtung letztlich als dankbarer erwiesen hat.