%0 Generic %A Hübert, Christine %D 2017 %F heidok:22790 %R 10.11588/heidok.00022790 %T Einsatz von Erwinia tasmaniensis und Bacillus amyloliquefaciens als bakterielle Antagonisten zur biologischen Kontrolle des Feuerbrands %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/22790/ %X Erwinia tasmaniensis und Bacillus amyloliquefaciens sind Antagonisten, die in Ko-Kultur eine vergleichbare Hemmwirkung auf den Feuerbranderreger Erwinia amylovora aufweisen. Unter Zugabe von Kulturüberständen der Antagonisten bei Anzucht von E. amylovora bestätigten sich Unterschiede in den potentiellen Wirkmechanismen der beiden Antagonisten. Während B. amyloliquefaciens Toxine mit einem hemmenden Effekt auf E. amylovora produziert, beruht die Wirkung von E. tasmaniensis auf dem Konkurrenzprinzip um vorhandene Nährstoffe, eine Toxinbildung ist für diesen Antagonisten nicht nachgewiesen. Zwischen verschiedenen Isolaten der Art B. amyloliquefaciens konnten vergleichbare Hemmeffekte beobachtet werden. In Hinblick auf eine Anwendung der Antagonisten in der Praxis wurde im Labor und Freiland mit formulierten Produktmustern gearbeitet. Die Formulierung der Antagonisten hatte keinen negativen Einfluss auf deren Wachstum und war mit dem Wachstum von nicht-formulierten Zellen vergleichbar. Unterschiede zeigten sich bei der Lagerstabilität: Während die Sporen von B. amyloliquefaciens bis zu zwei Jahren stabil gelagert werden konnte, war beim formulierten E. tasmaniensis nach wenigen Wochen ein rascher Abfall der Lebendzellzahl bei RT zu beobachten. Die Lagerung bei 4°C ermöglichte eine stabile Aufbewahrung von E. tasmaniensis von bis zu neun Monaten. Auf der Blüte, dem primären Einsatzort des Antagonisten, zeigten B. amyloliquefaciens max. 50% und E. tasmaniensis max. 80% Wirkungsgrad von im Laborassay. Die Entwicklung der Antagonisten auf der Blüte war vergleichbar, es zeigte sich allerdings ein deutlicher Unterschied bezüglich der maximalen Zelldichte. Im Fall von B. amyloliquefaciens war diese 10 bis 100-fach geringer als die von E. tasmaniensis. Untersuchungen zum Sporenanteil auf der Blüte ergaben, dass 24 h bis 36 h nach der Applikation von B. amyloliquefaciens FZB42 die Zellen sporulieren. Im Freiland konnte E. tasmaniensis in drei Jahren, auch bei hohem Feuerbrandbefall, konstante Wirkungsgrade von ca. 60% erreichen. Die Wirkung von B. amyloliquefaciens war stark von der Zugabe von Additiven abhängig und lag bei ca. 50%. Die Bestimmung von Eigenschaften, die eine Rolle beim Antagonismus spielen, ist ein wichtiger Aspekt für die Selektion. Dazu zählt auch die Anpassung an den Lebensraum auf der Blüte. Der genetische Hintergrund einer Transposonmutante von E. tasmaniensis mit einem auffälligen Phänotyp bezüglich Adhäsion und Pigmentbildung wurde genauer untersucht und auf homologe Eigenschaften in E. amylovora überprüft. Für eine effektivere Vorselektion potentieller Feuerbrandantagonisten wurde mit der Entwicklung eines in planta Screenings im 96-Well Format begonnen. %Z Julius-Kuehn Institut Bundesforschunginstitut für Kulturpflanzen Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau Schwabenheimer Straße 101 69221 Dossenheim