TY - GEN UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/27309/ KW - Sprachliche Irritation; Stören; Performativität; Kontextualisierung Y1 - 2019/// AV - public ID - heidok27309 CY - Heidelberg TI - Stören als diskurskritische Praxis. Zur linguistischen Modellierung von Normbrüchen am Beispiel von Protest-Stickern A1 - Krieger, Carina N2 - Der vorliegende Forschungsbeitrag schlägt vor, Stören als Sprachhandlungskategorie zu verstehen und zeigt am Beispiel von Protest-Stickern wie mithilfe semiotischer Ressourcen und über Kontextualisierungsmechanismen konzeptuell aufgerufene Wissensmuster gestört bzw. in Unordnung gebracht werden. Ich argumentiere dafür, dass das Stickern eine eigene Praktik des Störens darstellt, die über eine mediale Typik verfügt und darin bereits störende Effekte erzielt. Mediale Störpraktiken existieren neben und in Ergänzung zu konzeptuellen Störpraktiken, die mehr auf der systemsprachlichen und pragmatischen Ebene zu verorten sind. Insofern Stören auch sprachlich mit Erwartungsbrüchen arbeitet, spielt das Aufrufen von Sprach- und Handlungsmustern als normatives Fundament, an dem Brüche performativ vorgeführt werden können, eine tragende Rolle. Das Stören selbst erweist sich nicht als konkretes eigenes Muster, sondern eher als Dynamik irritativer Musterkombinationen. Das Musterhafte dient hier als Zugriffsvoraussetzung auf im gesellschaftlichen Denken eben musterhaft verankerte Strukturen und als Ankerpunkt für eine kritisch reflektierte normative Denkweise. Als eine Bereicherung für diskurslinguistische Studien können Störpraktiken deren empirisches Feld erweitern um Diskursphänomene, die sich außerhalb des ?normalen? Mediendiskurses bewegen. ?Gestörte? Diskursgegenstände bieten Einsichten in Randpositionen des Diskurses sowie in die darin inhärenten subversiven oder innovativen Prozesse gesellschaftskritischen Denkens. ER -