%0 Generic %A Schäfer, Julia Carmen %C Heidelberg %D 2020 %F heidok:27468 %K Rechtsventrikuläre Dysfunktion, CT Herzfunktionsuntersuchung %R 10.11588/heidok.00027468 %T Stellenwert der kombinierten CT-Pulmonalis-Angiographie und CT Herzfunktionsuntersuchung bei Patienten mit Verdacht auf akute Lungenembolie unter Verwendung eines neuartigen CT Untersuchungsprotokolls %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/27468/ %X Die akute LE stellt abhängig vom Vorhandensein einer Rechtsherzbelastung eine akut lebensbedrohliche Erkrankung dar. Die kontrastmittelverstärkte CTPA mittels Multidetektor CT ist der aktuelle Goldstandard in der Diagnostik der akuten LE. Jedoch ist es mit dieser Untersuchung nicht möglich, eine sichere Aussage hinsichtlich des Bestehens einer durch die LE verursachten RVD zu treffen. Diese prägt allerdings den klinischen Verlauf der Patienten mit LE entscheidend und ist somit bestimmend für das weitere Therapieregime. Der bisherige Goldstandard zur Bestimmung der RVD ist die Echokardiographie. Diese ist jedoch stark untersucherabhängig und nicht in allen Krankenhäusern rund um die Uhr verfügbar. Eine der CTPA folgende funktionelle Untersuchung des Herzens zur Bestimmung der Pumpfunktion hätte bisher eine zu hohe KM- und Strahlendosis für den Patienten bedeutet, weswegen auf diese Technik verzichtet wurde. Mit der erhöhten Untersuchungsgeschwindigkeit eines DSCT der 2. oder 3. Generation ist es möglich, mit einem einzigen Kontrastmittelbolus sowohl eine CTPA sowie eine funktionelle Untersuchung des Herzens durchzuführen. Die Untersuchung des gesamten Thorax erfolgt in der hier vorgestellten Studie in einer Zeit von ca. 0,6 Sekunden, was neben anderen Faktoren zu einer signifikanten Dosisreduktion dieses Protokolls beiträgt im Vergleich zu einer CTPA an einem älteren 16-Zeilen CT. Die Reduktion der Strahlendosis sowohl bei der CTPA (mittels Röhrenstrommodulation und iterativer Rekonstruktionsverfahren) als auch bei der neuen funktionellen Herz-Untersuchung (mittels Dosismodulation auf 20% der ursprünglichen Dosis und iterativer Rekonstruktionsverfahren) erlauben es, beide Untersuchungen innerhalb des diagnostischen Referenzwertes des Bundesamtes für Strahlenschutz zu realisieren (kombinierte Untersuchung: 250-300 mGy*cm, Referenzwert: 400mGy*cm). Ziel der vorgestellten Studie war es, den diagnostischen Mehrwert dieser kombinierten Thorax/Herz Untersuchung zu evaluieren sowie einen möglichen Einfluss auf das Therapiemanagement dieses Patientenkollektivs. Es zeigte sich eine ausreichende Bildqualität zur Evaluation der Rechtsherzfunktion und gleichzeitig der Diagnose einer LE bei Einhalten der Dosis-Zielwerte sowie gleicher KM-Menge wie bei den bisher verwendeten Standard CTPA Protokollen. Die EKG-synchronisierten Messungen unterscheiden sich signifikant zwischen Endsystole und Enddiastole mit signifikant höheren Werten für die endsystolischen RV/LV Quotienten als für die korrespondierenden diastolischen Quotienten. D.h., es besteht das Risiko, falsch hohe oder niedrige Werte für die RV/LV Ratio in den Standard CTPA Aufnahmen (nicht EKG-synchronisiert) zu messen, abhängig davon, in welcher Phase des Herzzyklus die Aufnahme stattfindet. Somit liegt hier ein potentieller Benefit des untersuchten CT Protokolls vor. Allerdings werden zukünftige Studien benötigt werden, um den Einfluss dieses neuen Protokolls auf das klinische Management und Outcome der Patienten zu untersuchen.