%0 Generic %A Lehmann, Katja %D 2000 %F heidok:2863 %K Serdab , Statuenkult , GrabanlageSerdab , Ka-Statue , Private Tombs , tomb-cult %R 10.11588/heidok.00002863 %T Der Serdab in den Privatgräbern des Alten Reiches %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/2863/ %X Ziel der vorliegenden Arbeit war eine erste umfassende Bearbeitung aller Serdabs in den Privatgräbern des Alten Reiches. Per definitionem handelt es sich bei einem Standardserdab um einen rechteckigen oder quadratischen Statuenraum, ober- oder unterirdirsch innerhalb der Grabanlage gelegen, der primär zur Aufnahme mindestens einer Statue des/der Grabherr/in gedacht war. Die Materialbasis bilden Serdabs in rund 600 Grabanlagen von der 1. Dynastie bis zur 1. Zwischenzeit, welche nach architektonischen, inhaltlichen, sozialstratigraphischen und funktionalen Aspekten analysiert wurden. Als ein Ergebnis der Auswertung kann in vielen Fällen die gängige Lehrmeinung in bezug auf die Architektur, den Inhalt und die Lage der Serdabs innerhalb der Grabanlagen wiederlegt werden. Fazit der Gesamtuntersuchung aller Serdabs ist, daß ihre Bedeutung in der Funktion als Grabkammer für die Ka-Statue liegt, analog zu den Ka-Statuenbegräbnissen in den Südgräbern oder den Kultpyramiden der königlichen Grabanlagen. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise darauf, daß ein solches Statuenbegräbnis zu den notwendigen Elementen des privaten Totenkultes gehört und so scheint es im Ermessen des einzelnen Grabherrn und seiner sozialen Stellung gelegen zu haben ob und wie er dieses architektonische Element in seiner Grabanlage integrierte. Serdabs stellen eine eigenständige Entwicklung innerhalb der privaten Grabanlagen dar und unterscheiden sich daher formal von den Statuenbegräbnissen der königlichen Grabanlagen, mit welchen sie nur funktional vergleichbar sind.