TY - GEN AV - public CY - Heidelberg TI - Vergleich des Gelenkknorpels von jungen und alten Schweinen vor und nach tribologischer Beanspruchung Y1 - 2020/// ID - heidok28843 A1 - Engelhardt, Jan Peter UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/28843/ N2 - Das grundlegende Ziel dieser Dissertation war es, Gelenkknorpel von jungen und alten porkinen Kniegelenken vor und nach einer tribologischen Belastung zu vergleichen. Hierfu?r wurde auf Kniegelenke aus dem o?rtlichen Schlachthof zuru?ckgegriffen, der von 16 jungen (6 Monate) und 15 alten (5 Jahre) Schweinen stammte. Die folgenden Fragestellungen wurden hierbei untersucht: 1. Konnte an dem Gelenkknorpel Osteoarthrose nachgewiesen werden? Falls Osteoarthrose vorhanden gewesen sein sollte, wie stark war diese ausgepra?gt? 2. Gab es einen statistisch belastbaren Unterschied zwischen dem Knorpelbelag der alten und jungen Schweine? 3. Konnte ein Unterschied im biomechanischen Verhalten nach einer tribologischen Belastung zwischen den jungen und alten Knorpelproben nachgewiesen werden? 4. Welchen Effekt auf der morphologischen Ebene hinterließ die tribologische Belastung an den Knorpelproben? Gab es einen Unterschied zwischen den jungen und alten Tieren im Hinblick auf diesen Effekt? Zur Beantwortung von 1. und 2. wurde unter Zuhilfenahme von radiologischen (Kellgren&Lawrence- Score), makroskopischen (ICRS-Score) und mikroskopischen (Little-Score) Bewertungskriterien der Knorpel beider Gruppen untersucht und verglichen. Hierbei konnte nachgewiesen werden, dass alte Kniegelenke osteoarthrotischen Vera?nderungen unterlagen und sich in allen drei Bewertungskriterien signifikant von jungen Kniegelenken unterscheiden. Im Anschluss (3.) wurde der Knorpel mit Hilfe eines tribologischen Pru?fsystems - basierend auf dem Pin-on-Plate-Prinzip - getestet. Als Pin diente ein osteochondraler Zylinder aus der Femurkondyle, der sich oszillierend auf der korrespondierenden, quadratischen Plate aus dem Tibiaplateau bewegte. Mithilfe eines Ho?henmessers wurde hierbei die kontinuierliche Abnahme der Knorpelho?he der Proben wa?hrend der 1108 Test-Zyklen (2,03 Stunden) andauernden Belastung gemessen. Hier konnte ebenfalls ein statistisch belastbarer Unterschied nachgewiesen werden. Im Mittel verloren junge Knorpelproben nach der tribologischen Belastung 0,86 mm und alte 0,50 mm an Knorpelho?he. Eine negative Korrelation zwischen den Arthrose-Scores und der Ho?henabnahme des Knorpels zeigte, dass je sta?rker der Knorpel von Osteoarthrose befallen war, er umso weniger an Ho?he wa?hrend der tribologischen Testung verlor. Fu?r 4. wurde mit denselben makro- und mikroskopischen Bewertungskriterien der Effekt der Belastung auf die jeweilige Gruppe evaluiert und beide Gruppen miteinander verglichen. Der makro- sowie mikroskopisch erkennbare Effekt fu?hrte in beiden Gruppen zu einem signifikanten Anstieg des Scores im Vergleich zur Situation vor der Belastung. Auf der tibialen (Plate-) Seite war eine ausgepra?gte Riefenbildung erkennbar, welche in der jungen Gruppe sta?rker zur Geltung kam. Ein eigener, adaptierter Score, bei dem der Fokus der mikroskopischen Vera?nderungen ausschließlich auf den durch die Reibeversuche verursachten Effekte auf der Oberfla?che des Knorpels und nicht auf degenerativen Prozessen lag, konnte in der Situation nach Belastung kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen feststellen. Die Ergebnisse dieser Dissertation lassen die Interpretation zu, dass arthrotischer Knorpel resistenter gegenu?ber mechanischen Beanspruchungen ist, als junger. Diskutiert werden sollte, inwieweit dem tribologischen Pru?fsystem mit seiner Pin-on-Plate Konfiguration ein eventueller Einfluss auf die Ergebnisse zugeschrieben werden muss. Die vielversprechenden Ergebnisse dieser Dissertation sollten in weiterfu?hrenden Projekten verfolgt werden, da sie wichtige Charakterisierungen der Biomechanik des Knorpels liefern ko?nnen. ER -