TY - GEN Y1 - 2020/// KW - extrazelluläre Vesikel KW - Mikrovesikel KW - Exosomen KW - Proteinexpressionsmuster TI - Charakterisierung extrazellulärer Vesikel und Analyse ihrer Bedeutung als Regulatoren der Immunantwort AV - public A1 - Tucher, Christine UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/29272/ ID - heidok29272 N2 - Extrazelluläre Vesikel (EV) werden von nahezu allen Säugerzellen freigesetzt. Dabei sind verschiedene EV-Populationen in der Literatur bereits beschrieben worden. Mikrovesikel stehen für große Vesikel (GEV), die von der Plasmamembran freigesetzt werden, wohingegen Exosomen kleine Vesikel (KEV) sind, die von einem intrazellulärenKompartiment freigesetzt werden. In der Pathogenese des Systemischen Lupus Erythematodes (SLE) liegt eine dysregulierte Apoptose vor, die sich in einer erhöhten Apoptoserate kombiniert mit einer verringerten Clearence darstellt. Dabei akkumulieren apoptotische Zellreste und Autoantigene, wobei noch ungeklärt ist, weswegen die Autoimmunität ausbricht. Ein Kennzeichen der Apoptose ist die Freisetzung von Vesikeln, wobei Zell-Aktivierung ebenso zur Freisetzung von Vesikeln führt. Diese gegensätzlichen Freisetzungsstimuli lassen vermuten, dass verschiedene Stimuli die Freisetzung diverser EV-Populationen verursachen. Diese Arbeit widmete sich der Charakterisierung von EV, die von T-Zellen freigesetzt wurden, unter Einbeziehung des Freisetzungsstimulus (Zell-Aktivierung vs. Apoptose-Induktion). Außerdem wurde untersucht welchen Einfluss EV auf dendritische Zellen (DZ) ausüben sowie der Frage, ob und welche Rolle EV in der Pathogenese des SLE einnehmen. Die Analyse zeigt, dass EV, isoliert von humanen T-Lymphozyten, zwei voneinander trennbare EV-Populationen (KEV <= 200 nm; GEV 200 bis 1000 nm) aufweisen. Apoptose-Induktion führte zu einer massiven Freisetzung von GEV, die Zell-Aktivierung hingegen zu deutlich geringeren Mengen an GEV und KEV. Auch die Proteinexpressionsmuster von GEV und KEV unterschieden sich je nach Freisetzungsstimulus. Die Stimulation von naiven DZ mit GEV und KEV, isoliert von aktivierten bzw. apoptotischen T-Zellen, führte zu einer Ausreifung der DZ (Hochregulierung: CD83, CD80, CD86, CD274), jedoch zu einer Herabregulation von MHC- Klasse II (am deutlichsten durch Stimulation mit GEV). Das sezernierte Zytokinmuster spiegelte kein eindeutiges Inflammations-/Suppressionsprofil wieder. EV, isoliert aus kultivierten T-Zellen von SLE-Patienten, zeigten deutliche Unterschiede verglichen mit denen von Normalspendern und weiteren Kontrollen, in der Freisetzungsmenge als auch im Proteinprofil. Dabei spielte auch die Krankheitsaktivität (SLEDAI >= 6) eine Rolle. Zusammengefasst konnte in der hier vorliegenden Arbeit gezeigt werden, (1) dass sich zwei EV-Populationen (GEV, KEV) in Größe und Proteinexpressionsmuster unterscheiden, (2) dass die differentielle Proteinexpressionen in EV abhängig vom Freisetzungsstimulus sind, (3) dass freigesetzte EV die DZ-Reifung und das von den DZ sezernierte Zytokinprofil beeinflussen können (deutliche Inhibition der MHC- Klasse II-Expression), (4) dass beim Vergleich der Proben von SLE-Patienten vs. gesunder Individuen eine deutlich reduzierte Freisetzung von GEV und KEV bei SLE-Patienten auftritt. Außerdem zeigen Proteinanalysen von SLE-Patienten verglichen mit denen gesunder Individuen Unterschiede in der Proteinbeladung der verschiedenen EV-Subpopulationen. CY - Heidelberg ER -