TY - GEN Y1 - 2021/// ID - heidok30001 EP - 1 CY - Heidelberg N2 - Die Digitalisierung verändert die Bedingungen für die Produktion, Distribution, Rezeption und Erforschung von Literatur. Die veränderten medialen Bedingungen führen nicht nur zur Übersetzung von gedruckten Texten in digitale Objekte, sondern bringen selbst produktiv neue Literaturformen und -gattungen hervor. Hierzu zählen etwa literarische Hypertexte, Blog-Formate, literarische Tweets, aber auch Texte und Textgeneratoren, die auf computerlinguistische Methoden setzen. Zum einem scheinen sich diese Texte zur Anwendung computergestützter Analysemethoden besonders anzubieten, da sie genuin in elektronischer Form vorliegen. Zum anderen bringt diese Form für ihre Archivierung und Bereitstellung eine Reihe von besonderen Anforderungen mit sich. So führen die hochfrequenten Erneuerungszyklen digitaler Technik dazu, dass die ursprünglichen Darbietungsformen historischer elektronischer Texte teils aufwendig rekonstruiert werden müssen, da die entsprechende Hard- oder Software schnell veraltet ist. Das Science Data Center for Literature (SDC4Lit) hat sich das Ziel gesetzt, die Anforderungen, die Digitale Literatur an ihre Archivierung, Erforschung und Vermittlung stellt, systematisch zu reflektieren und entsprechende Lösungen für einen nachhaltigen Datenlebenszyklus für Literaturforschung und -vermittlung langfristig umzusetzen. Im Zentrum stehen dabei der Aufbau verteilter langzeitverfügbarer Repositories für (Digitale) Literatur und die Entwicklung einer Forschungsplattform. Die Repositories bilden den zentralen Speicher für das Harvesting von elektronischer Literatur im künftigen Betrieb des SDC4Lit. Die Forschungsplattform bietet die Möglichkeit zum computergestützten Arbeiten mit den Beständen der Repositories. Da eine solche Repository-Struktur, die Sammeln, Archivierung und Analyse miteinander verzahnt, nur in der interdisziplinären Zusammenarbeit zu bewerkstelligen ist, sind im Projekt Partner mit Expertisen in den Bereichen Archiv, Höchstleistungsrechnen, Maschinelle Sprachverarbeitung und Digital Humanities vereint. Eine wichtige Aufgabe des Projekts ist die Modellierung von Formen digitaler Literatur, die zunächst beispielorientiert anhand des bereits vorhandenen Korpus digitaler Literatur erfolgt. Daraus entstehen sowohl technische als auch gattungspoetologische Herausforderungen, etwa bei der medienbezogenen Abgrenzung von digitaler, nicht-digitaler und post-digitaler Literatur oder in Bezug auf gattungspoetologische und literaturgeschichtliche Fragen. Neben digitalen Objekten und entsprechenden Metadaten werden auch Forschungsdaten nachvollziehbar und nachhaltig gespeichert. Dazu zählen einerseits die bei der Arbeit des Projekts anfallenden Forschungsdaten, insbesondere solche, die für das Anbieten von Diensten auf der Plattform notwendig sind. Andererseits soll das Repository die Möglichkeit bieten, die von Nutzer*innen der Forschungsplattform generierten Forschungsdaten strukturiert zu speichern und zur Verfügung zu stellen. AV - public A1 - Blessing, André A1 - Bönisch, Thomas A1 - Buck, Nina A1 - Ganzenmüller, Andreas A1 - Hein, Pascal A1 - Hess, Jan A1 - Holz, Alexander A1 - Jung, Kerstin A1 - Kaminski, Andreas A1 - Kamzelak, Roland S. A1 - Werner Kramski, Heinz A1 - Kuhn, Jonas A1 - Kushnarenko, Volodymyr A1 - Schembera, Björn A1 - Ulrich, Mona A1 - Schlesinger, Claus-Michael A1 - Viehhauser, Gabriel TI - SDC4Lit - Science Data Center for Literature UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/30001/ ER -