TY - GEN ID - heidok30262 AV - public CY - Heidelberg TI - Gesundheitliche Versorgung von geflüchteten Menschen ? eine Erhebung unter Sozialarbeiter*innen in Baden-Württemberg Y1 - 2021/07// T3 - Health Equity Studies & Migration ? Report Series / 2021-01 N2 - Dieses Working Paper berichtet zentrale Erkenntnisse einer Erhebung unter Sozialarbeiter*innen zur gesundheitlichen Versorgung von geflüchteten Menschen in Baden-Württemberg. Zentrale Erkenntnisse sind: - Insgesamt bewerten die befragten Sozialarbeiter*innen die gesundheitliche Versorgung von geflüchteten Menschen als gewährleistet, weisen jedoch auf Versorgungslücken für bestimmte Subgruppen hin. Insbesondere hervorzuheben ist die Versorgung bei psychischer Erkrankung, die den Befragten zufolge im Median zu nur 30% gewährleistet ist. - Angaben zur Zufriedenheit bei der Kooperation mit Akteur*innen aus dem gesundheitlichen Versorgungskontext und zur Zugänglichkeit medizinischer Versorgungsangebote variieren stark und weisen auf eine hohe Heterogenität der lokalen Versorgungssettings hin. - In Bezug auf die Patientenzentriertheit der Versorgung zeigen sich Verbesserungsbedarfe insbesondere hinsichtlich der ärztlichen Aufklärungs- und Beratungsgespräche, hier bleiben nach Angabe der Sozialarbeiter*innen häufig noch Fragen bei Geflüchteten offen. - Prioritäre Verbesserungsansätze aus sozialarbeiterischer Sicht sind die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Asylsuchende, die Einführung von Videodolmetschdiensten bei Gesundheitsdienstleistern und die Verbesserung der psychosozialen Versorgung. Aus den Forschungserkenntnissen können u.a. folgende Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen abgeleitet werden: 1. Abbau von Hürden bei der Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen durch die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Asylsuchende ohne Wartezeit. 2. Schaffung adäquater Strukturen zur qualifizierten Sprachmittlung und deren Finanzierung. 3. Verbesserung der Versorgung bei psychischen Erkrankungen, z.B. durch geeignete bedarfsorientierte Stepped Care-Modelle. 4. Berücksichtigung der gesundheitlichen Bedarfslagen geflüchteter Menschen in der regionalen gesundheitlichen Versorgungsplanung, insbesondere hinsichtlich der fachärztlichen Versorgungsstrukturen. 5. Auf- und Ausbau niedrigschwelliger gesundheitlicher Versorgungsstrukturen, die bei der Orientierung und Navigation innerhalb des Gesundheitssystems unterstützen und Versorgungsprozesse steuern können. A1 - Gold, Andreas W. A1 - Perplies, Clara A1 - Rast, Eilin A1 - Bozorgmehr, Kayvan A1 - Biddle, Louise EP - 20 UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/30262/ ER -