%0 Generic %A Ries, Jonathan %C Heidelberg %D 2021 %F heidok:30467 %K Triuwe, Nibelungenlied, Tristan, Erec, Luhmann, Foucault, Soziologie, Diskurs, Interdiskurs, Vertrauen, Treue, fides %R 10.11588/heidok.00030467 %T TRIUWE. Soziologische und diskursanalytische Untersuchungen von Treue und Vertrauen in Nibelungenlied, Erec und Tristan %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/30467/ %X Oberstes Ziel der Arbeit ist es einen noch zu beschreibenden höfisch-literarischen Interdiskurs, bestehend aus den drei Erzählungen Nibelungenlied, Erec und Tristan, auf Implikationen einer sozial konnotierten triuwe hin zu analysieren. In einem ersten Schritt wird die Arbeit in einem weiteren Rahmen zwischen Niklas Luhmanns System- und Michel Foucaults Diskurstheorie situiert. Helfen sollen dabei die Ansätze von Jürgen Link, der mit seiner Interdiskurstheorie eine Möglichkeit anbietet, Luhmann und Foucault produktiv aufeinander zu beziehen. Noch vor jener Verortung wird das eigene Tun als Literaturwissenschaftler im Kapitel „Sinn machen“ unter besonderem Bezug auf die Ansätze des New Historicism reflektiert. Sodann wird der Gegenstand der Untersuchung konkreter abgegrenzt, d. h. mithilfe der Begriffe Thema, Spezialdiskurs, Interdiskurs und Dispositiv genauer beschrieben und darauf die Entwicklung von Spezialdiskursen am Beispiel des decretum gratiani und dem Welschen Gast erklärt. Bereits im Hochmittelalter kann man Literatur über ihre interdiskursive Funktion fassen und definieren. Diese Behauptung wird in der Besprechung des Fides/triuwe-Dispositivs überprüft. Vordringlich geht es dann aber um die oben bereits angesprochene Analyse-Intention. Dabei wird die fides des klerikal-theologischen Spezialdiskurses im Kontrast zur triuwe im höfisch-literarischen Interdiskurs dargestellt und sowohl der Spezial- als auch der Interdiskurs stets als Ausgestaltung des fides/triuwe-Dispositivs betrachtet. Vor der eigentlichen Behandlung des höfisch-literarischen Interdiskurses (Nibelungenlied, Erec, Tristan) wird die theoretische Grundlage der Analyse mit Luhmann und Simmel gelegt und damit triuwe sozial perspektiviert. Mit dem erarbeiteten Instrumentarium werden dann die zentralen, in den Erzählungen vorkommenden, Partnerschaften Sivrit/Kriemhilt, Erec/Enite und Tristan/Isolde untersucht.