TY - GEN UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/30558/ CY - Heidelberg N2 - Hintergrund: Eine chronische Pankreatitis und ein Pankreaskarzinom sind Krankheitsbilder, welche ha?ufig synchron auftreten. Aufgrund ihrer a?hnlichen Klinik ist eine Differenzierung wa?hrend der Diagnostik ha?ufig schwierig. Bei beiden Erkrankungen tritt eine desmoplastische Stromareaktion auf. Es werden sowohl positive als auch negative Auswirkungen dieser Bindegewebsreaktion diskutiert. Auch der Einfluss einer synchron auftretenden chronischen Pankreatitis ist noch nicht endgu?ltig gekla?rt. Fragestellung: In dieser Studie wird sowohl der Kurz- als auch Langzeitverlauf von Patienten mit einem Pankreaskarzinom und synchroner chronischer Pankreatitis untersucht werden. Der Einfluss der desmoplastischen Reaktion einer chronischen Pankreatitis auf das Langzeitu?berleben von an Pankreaskarzinom erkrankten Personen soll hierbei eruiert werden. Als sekunda?re Studienziele wurden Komplikationen, Operationszeit, Krankenhausverweildauer, Liegezeit auf der Intensivstation und beno?tigte Transfusionen untersucht. Methoden: Die im Zeitraum von 2005?2014 erfassten 490 Patienten, welche an der Chirurgischen Klinik der Universita?tsmedizin Mannheim einen operativen Pankreaseingriff erhielten, wurden in einer retrospektiven Datenanalyse ausgewertet. Mit Hilfe des Programmes SPSS (Statistical Package for the Social Science) wurde die statistische Analyse durchgefu?hrt. Der Vergleich der Hauptzielgro?ßen zwischen den verschiedenen Kohorten wurde mit Hilfe des Chi-Quadrat-Tests, des Kruskal- Wallis-Tests und des Mann Whitney-U Tests durchgefu?hrt. Ein log-rank-Test und der generalisierte Breslow-Test wurden zur Auswertung des Patientenu?berlebens herangezogen. Die gleichen Tests wurde in einer Subgruppenanalyse des Langzeitu?berlebens von den PDAC- und cPDAC-Gruppen eingesetzt. Ergebnisse: Signifikante Zusammenha?nge zeigten sich hinsichtlich der untersuchten Patienten beim Alter (p-Wert <0,001), dem BMI (p-Wert 0,017) und bei Nikotin- und Alkoholabusus (p-Wert jeweils <0,001). Intraoperativ konnte mit einem p-Wert von 0,048 lediglich bei dem wa?hrend der Operation erfassten Blutverlust eine Signifikanz festgestellt werden. Postoperativ konnte in der histologischen Untersuchung des Tumorgewebes der PDAC- und cPDAC-Gruppen ein signifikanter Unterschied beim Auftreten von Lymphknotenmetastasen beobachtet werden (p-Wert 0,010). Schlussfolgerung: Ziel dieser Studie war es, den Einfluss einer chronischen Pankreatitis und der damit einhergehenden desmoplastischen Reaktion auf den Kurz- und Langzeitverlauf eines synchron an einem Pankreaskarzinom erkrankten Patienten zu eruieren. Hinsichtlich des Langzeitu?berlebens, als eine Endgro?ße dieser Studie, konnten nur ein 3-monatiger und damit nicht signifikanter Unterschied zugunsten der Patienten mit synchroner CP festgestellt werden. Eine synchrone CP scheint somit keine Verbesserung des U?berlebens zu gewa?hrleisten. Auch hinsichtlich intraoperativer Parameter zeigten sich keine Unterschiede zwischen den PDAC- und cPDAC-Kohorten. Auch die untersuchten pankreasspezifischen Morbidita?ten postoperative Pankreasblutung (PPH), Magenentleerungssto?rung (DGE) und postoperative Pankeasfisteln (POPF) wiesen keine Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen auf. Ein signifikant auffa?lliger Unterschied ergab sich bei Betrachtung der Lymphknotenmetastasierung. Hier zeigte sich, dass Patienten mit einer synchronen CP ein erho?htes Vorkommen an Lymphknotenmetastasen hatten. Gleiche Tendenzen scheinen bei Fernmetastasen keine Rolle zu spielen. Dadurch ergibt sich der Verdacht, dass eine CP einer Lymphknotenmetastasierung fo?rderlich ist. Diese These mu?sste im Rahmen weiterer Studien weiter hinterfragt werden. TI - Chronische Pankreatitis mit synchronem Pankreaskarzinom: Eine retrospektive unizentrische Analyse AV - public ID - heidok30558 Y1 - 2021/// A1 - Hablawetz, Patrick ER -