%0 Book %A Wielen, Roland %A Wielen, Ute %C Heidelberg %D 2021 %F heidok:30646 %I Universitätsbibliothek %K Richgeres-Sneida, Albwines-Sneida, Moresdal %P 139 %R 10.11588/heidok.00030646 %T Die frühmittelalterliche Siedlung Ersheim am Neckar und die Richgeres-Sneida im Odenwald %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/30646/ %X Die Siedlung Ersheim wird erstmals im Lorscher Codex im Jahr 773 erwähnt. Ersheim lag weit entfernt von anderen Orten in einem damals unwegsamen Teil des Odenwalds. In unmittelbarer Nähe von Ersheim verlief jedoch die Richgeres-Sneida. Die Richgeres-Sneida wird in Dokumenten aus den Jahren 831 und 1012 bezeugt. Diese Sneida war ein Waldweg, der den Odenwald vom Süden her in Richtung Norden durchzog. Die Sneida diente vermutlich als schneller und direkter Zugang für die Bauernkrieger aus dem südlich vom Odenwald gelegenen Elsenzgau zu den Sammelplätzen des fränkischen Heeres im Norden. Wir gehen davon aus, daß Ersheim vor allem eine Betreuungsstation für die Sneida war und auch Hilfestellung bei der dort notwendigen Überquerung des Neckars leistete. Wir vermuten, daß die Richgeres-Sneida und Ersheim zusammen in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts errichtet wurden, weil damals die lange Reihe von Kriegen gegen die Sachsen im Norden begann. Wir diskutieren den möglichen Verlauf der Richgeres-Sneida im Detail, insbesondere auch anhand von Karten, die das Bodenrelief im Odenwald nach Lidar-Messungen zeigen. Wir haben bereits früher die ähnlich gelagerte Beziehungzwischen der frühmittelalterlichen Siedlung Moresdal und der Albwines-Sneida im Odenwald untersucht (R. und U. Wielen 2020a). Wir stellen jetzt weitere Untersuchungen zum Verlauf der Albwines-Sneida von Moresdal aus in die Wingarteiba vor. Wir diskutieren auch die mögliche Beziehung der um das Jahr 1000 gegründeten Siedlung Beerfelden im Odenwald zu den beiden nahegelegenen Sneiden.