%0 Generic %A Frey, Steffen %D 2002 %F heidok:3086 %K Scp160p , Vigilin , mRNS-MetabolismusScp160p , Vigilin , mRNA metabolism %R 10.11588/heidok.00003086 %T Charakterisierung von Scp160p, einem mRNA- und ribosomenassoziierten Protein in Saccharomyces cerevisiae %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/3086/ %X Die Mitglieder der konservierten Vigilin-Proteinfamilie zeichnet sich durch ihren modularen Aufbau aus 14-15 KH-Domänen aus, die eine RNA-Bindung vermitteln können. Aufgrund von Untersuchungen in unterschiedlichen eukaryontischen Modellsystemen wurde ihnen eine Bedeutung in verschiedenen funktionellen Zusammen-hängen wie Zellaktivierung, Proteinsynthese und -Sekretion, mRNA- und tRNA-Metabolismus, Funktion von Heterochromatin sowie Teilung von ER- und Kernmembranen zugeordnet. Ziel dieser Arbeit war die Charakterisierung von Scp160p, des Vertreters der Vigilin-Familie in Saccharomyces cerevisiae. In Hefe führt der Verlust von funktionellem Scp160p irreversibel zu pleiotrophen Phänotypen wie anormalem Erscheinungsbild der Zellen, Verdopplung der chromosomalen DNA, einer verringerten Lebens-fähigkeit der Zellen und einer unregelmäßigen Verteilung genetischer Marker beim Kreuzen von Stämmen. Durch Fluoreszenzmikroskopie und Zellfraktionierung konnte nachgewiesen werden, dass in vivo der Großteil von Scp160p mit ER-Membranen interagiert. Eine kleinere Fraktion findet sich im Zytoplasma. Sowohl an der ER-Membran als auch im Zytosol assoziiert Scp160p mit Polysomen. Diese Interaktion benötigt die Anwesenheit von mRNA, ist sättigbar und in vivo spezifisch für eine Subfraktion von mRNA-Ribosomen-Komplexen. Scp160p wird tubulinabhängig vom Zytoplasma an die Membran transportiert. Nach Depolymerisation von Mikrotubuli ist die Assoziation von Scp160p mit der ER-Membran abhängig von aktiver Translation. Die beiden C-terminalen KH-Domänen von Scp160p werden zur Interaktion mit Polysomen, nicht jedoch zur Komplementation des Chromosomenverdopplungs-Phänotyps der scp160*-Mutante benötigt. Die Aminosäuren 98-142 beinhalten ein Signal, das den aktiven und Ran-abhängigen Kernimport eines 2xGFP-Reporters vermittelt. Im Gesamtprotein wird die N-terminale Kernimport-Aktivität durch Beiträge C-terminaler Domänen abgeschirmt. Unter optimalen Wachstumsbedingungen im Labor gelangt Scp160p daher nicht in den Zellkern. Mikroarray-Experimente zeigten, dass Depletion von Scp160p zu charakteristischen Veränderungen im Transkriptom und zu einer Verschiebung spezifischer mRNA-Signale zwischen einer membranangereicherten und einer zytosolischen Fraktion führt. Diese Veränderungen betreffen insbesondere mRNAs, die für Proteine kodieren, die in den sekretorischen Weg eingehen. Die Ergebnisse der Mikroarray-Experimente geben im Zusammenhang mit der bevorzugten Assoziation von Scp160p mit membrangebundenen Polysomen Hinweise darauf, dass Scp160p als Effizienzfaktor eine Rolle bei der Translation einer definierten Gruppe sekretierter und membrangebundener Proteine spielt.