%0 Generic %A Zeisel, Michelle %C Heidelberg %D 2022 %F heidok:31435 %R 10.11588/heidok.00031435 %T Frühkindliche Prädiktoren der Empathieentwicklung in der Adoleszenz %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/31435/ %X In der vorliegenden Studie wurden frühkindliche Prädiktoren untersucht, welche die Empathieentwicklung in der Adoleszenz bedingen können. Des Weiteren wurde ein neu entwickeltes Fragebogenverfahren evaluiert. Die werdenden Mütter erhielten die Fragebögen zu vier Messzeitpunkten: Während der Schwangerschaft, unmittelbar nach der Geburt, vier Monate nach der Geburt und ein Jahr nach der Geburt. Diese erfassten unter anderem das Stresserleben und die Lebenssituation der Mutter während der Schwangerschaft sowie die Fremden- und Trennungsangst der Neugeborenen. Die Mutter-Kind-Dyaden wurden in der Langzeitstudie über 14 Jahren begleitet. Im Alter von 14 Jahren erhielten die heranwachsenden Adoleszenten einen bereits häufig genutzten Fragebogen aus der klinischen Praxis mit der Möglichkeit über eine Skala ihr selbsterlebtes Empathievermögen, Risikoverhalten und ihre Impulsivität zu erfassen. Da in der Stichprobe keine vergleichbaren Gruppen zum Gefühlserleben der Mütter während der Schwangerschaft zu ermitteln waren, wurde in der Arbeit ein Fokus auf die, von den Müttern angegebene Fremden- und Trennungsangst der Neugeborenen gelegt. Des Weiteren wurde der von der Mutter erlebte emotionale Stress im Schwangerschaftsverlauf in Zusammenhang mit den Ergebnissen der Adoleszenten gesetzt. Kinder mit einer Fremdenangst im ersten Lebensjahr zeigten auch in dieser Studie deutlich häufiger eine Trennungsängstlichkeit im Verlauf ihres Lebens. Das emotionale Stresserleben während der Schwangerschaft steht mit dem Empathieerleben der Adoleszenten nicht in Zusammenhang. 75 Ist eine Mutter im ersten Trimester der Schwangerschaft durch emotionalen Stress belastet, beeinflusst dies auch das Stresserleben im zweiten und dritten Trimester und somit auch das Stresserleben während der gesamten Schwangerschaft. Diese Ergebnisse zeigen erneut die Wichtigkeit der ersten Lebensjahre auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Notwendigkeit, Adoleszente in ihrem Reifungsprozess zu begleiten und zu unterstützen. Das Erlernen von Emotionsregulationsstrategien in der frühen Kindheit scheint eine unabdingbare Lernerfahrung zu sein. Sind Emotionsregulationsstrategien in der frühen Kindheit nicht erlernt worden, sollte den Adoleszenten eine Möglichkeit gegeben werden, diese Strategien durch ein neues Modell zu erlernen