%0 Generic %A Meier, Thomas %C Heidelberg %D 2023 %F heidok:33348 %I Universitätsbibliothek %K Raumkonzepte, Cartesischer Raum, Relationalität, Topologie, Sinneswahrnehmung, Raumzeit, Praxis, Spatial Turn %R 10.11588/heidok.00033348 %T Raum %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/33348/ %V 1 %X Der Raum der europäischen Neuzeit und der Moderne war ein prädiskursiver, mathematisch beschreibbarer „Container“ (cartesischer Raum), der gleichsam den Rahmen abgab, in dem sich die a-biotische und biotische Welt abspielte. In den letzten Jahrzehnten wich dieses Raumkonzept in der Geographie wie im Rahmen des spatial turn in nahezu allen Kultur- und Geisteswissenschaften, aber auch in der Physik schrittweise einem neuen Verständnis: In den Kultur- und Geisteswissenschaften wird Raum heute als soziale Konstruktion angesehen, als System von Lagebeziehungen, von Relationen, wahrgenommen, die in dieser Sichtweise wichtiger sind als Orte oder deren physische Abstände (Topologie). Insbesondere der individualisierende Blick der Post-Moderne versteht Raum häufig als das Produkt sinnlicher Wahrnehmungen und Erlebnisse und/oder richtet die Aufmerksamkeit darauf, wie Räume durch Alltagsverhalten konstituiert werden (Raumproduktion). Verwandt mit dieser Perspektive ist ein Verständnis, das Raum gleichermaßen als Ergebnis wie als Rahmen von Praktiken versteht (Ko-Konstitution). Nicht zu leugnen ist, dass eine Abgrenzung dieser Raumkonzepte zunehmend künstlich wird und inzwischen mehr und mehr Querschnittskonzepte aufkommen, die Elemente verschiedener Raumvorstellungen kombinieren und integrieren.