TY - GEN CY - Heidelberg ID - heidok34022 TI - Neuronale Korrelate musikalisch-ästhetischer Erfahrung AV - public Y1 - 2023/// A1 - Bücher, Steffen N2 - Ästhetik ist ein Phänomen, welchem sich in den vergangenen fast zweieinhalb Jahrtausenden Forscher aus vielen wissenschaftlichen Disziplinen gewidmet haben. Eine recht junge Wissenschaft ? die Neuroästhetik ? sucht seit dem Ende des 20. Jahrhunderts neuronale Aspekte dieses Phänomens. Im Forschungsfeld der Neuroästhetik wird in Studien hinsichtlich des ästhetischen Wahrnehmens und Urteilens mehrheitlich eine Koaktivierung im BA10 genannt. Auf Grundlage des aktuellen Forschungsstands zu neurologischen Untersuchungen des auditorischen Kortex mittels MEG und MRT wurde zur Auswertung der erhobenen MEG-Daten für diese Arbeit ein 6-Dipol-Modell entwickelt, mit welchem Korrelationen zwischen der Stimulation des Hörkortex und der Koaktivierung im BA10 nachgewiesen werden konnten. Zur räumlichen Verifizierung der Koaktivierung wurden fMRI-Untersuchungen exemplarisch ausgewertet. 162 Probanden wurden für diese Arbeit vier Altersgruppen (Kinder, Jugendliche, junge und ältere Erwachsene) zugewiesen. Die jeweiligen Altersgruppen wurden wiederum in zwei Subgruppen von Viel- und Wenig-Musizierende geteilt, um somit Reife- und Expertiseneffekte auf die Koaktivierung des BA10 bei auditiver Stimulation zu untersuchen. Begleitend zu den neurologischen Messungen wurden hörakustische Tests mit den Probanden durchgeführt. Die Testungen bestanden zum einen aus Gordons AMMA- (für Teilnehmer über 10 Jahren) beziehungsweise IMMA- (für Teilnehmer von 6 bis 9 Jahren) Tests. Die hörakustischen Tests erwiesen sich als guter Ersatz-Prädiktor für fehlende psychometrische Ästhetik-Testungen. Zusammengefasst ist die Antwort dieser Arbeit auf die Ausgangsfrage nach Korrelationen zwischen einer auditiven Stimulation und einer Koaktivierung im BA10, dass sich das BA10 zwar hinsichtlich des Zeitpunkts (Latenz), nicht jedoch hinsichtlich ihrer Intensität (Amplitude) als signifikante Messgröße erwies. In weiterführenden Untersuchungen muss diese Arbeit in den großen Kontext emotionaler, kognitiver, motorischer und homöostatischer Prozesse ästhetischen Erlebens überführt werden. UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/34022/ ER -