title: Rutschungen im südwestlichen Annapurna-Massiv des zentralen Nepal-Himalaya. Ein Beitrag zur geographischen Hazardforschung creator: Ottinger, Peter Christian subject: ddc-550 subject: 550 Earth sciences description: Nepal gehört zu den Ländern, in denen Rutschungen die erste Stelle unter den Naturgefahren einnehmen. Von einem geowissenschaftlichen Ansatz ausgehend, wird hier die bedeutende Rolle der Rutschungen für die bergbäuerliche Bevölkerung und für die Landschaftsausprä-gung im nepalischen Himalaya aufgezeigt. Es werden jedoch auch die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Rutschungen sowie der ökologische Aspekt und die aktuelle geogra-phische Entwicklungsforschung berücksichtigt. Am Beispiel des Sikha Valley wird eine differenzierte Sicht auf Rutschungen vorgestellt, die sie nicht einfach nur als Ödland, sondern als einen integralen Bestandteil der Kulturlandschaft ansieht. Das Sikha Valley liegt in Zentralnepal, im Einzugsgebiet des oberen Kali Gandaki, an der Südabdachung des Annapurna-Massivs und damit an der monsunzugewandten Seite des Hochhimalaya. Das Gebiet reicht mit seiner Höhenlage zwischen 817 und 4.703 m vom sub-tropisch geprägten Reisland bis in die alpine Stufe hinauf. Datengrundlage für diese Untersu-chung bilden Ergebnisse eigener Geländearbeiten (1997-99) sowie ein Vergleich der Luft-bilder von 1978, 1986 und 1996, statistische Daten zur Bevölkerungsentwicklung, Land-nutzung und zum Klima sowie zahlreiche Interviews. Im Zentrum der Untersuchung stehen eine umfassende Bewertung der Rutschungen als dominanter Umweltfaktor und die Analyse der Veränderungen der natürlichen Rahmen-bedingungen durch den wirtschaftenden Menschen. Auch, wenn nicht in jedem Falle eine genaue Unterscheidung zwischen natürlichen und anthropogenen Ursachender Rutschungen möglich ist, wurde deutlich, daß die natürlichen Ursachen im Arbeitsgebiet bei weitem überwiegen. Es wurden auch Tendenzen der Landschaftsentwicklung auf der Grundlage der Wahrnehmung der Bauern erfaßt. Ein Hinweis darauf, daß das Auftreten zahlreicher Rutschungen nicht zwangsläufig eine Krisensituation darstellt, ist die hohe Dichte einer vergleichsweise wohlhabenden bergbäuerlichen Bevölkerung (v.a. Magar). Rutschungen können auch positive Folgen für die Menschen haben. Fossile Rutschungen haben eine Besiedlung des Himalaya oft erst möglich gemacht, indem sie die Hangneigung der sehr steilen Bergflanken verringert haben. Akkumulationsbereiche inaktiver Rutschungen bilden dank ihrer hervorragenden Bodeneigenschaften das beste Ackerland und werden für bestimmte Funktionen genutzt (Brennholzgewinnung aus Erlenwäldern, Kardamomanbau, Weidegebiet und Bausteinlieferanten). Der durch die Untersuchungen erfaßte Zeitraum von etwa 20 Jahren erlaubt es, die zeitliche Dimension einzubringen. Danach hat sich die Rutschungsaktivität im Sikha Valley in den letzten Jahrzehnten nicht wesentlich verstärkt. Die Situation erscheint heute sogar besser als z.B. in der ersten Hälfte der 1980er Jahre. Die meisten größeren Rutschungen sind seitdem, zumindest teilweise, durch Vegetation überwuchert. Heute überwiegen high frequency / low magnitude-Rutschungsereignisse. date: 2003 type: Dissertation type: info:eu-repo/semantics/doctoralThesis type: NonPeerReviewed format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/3415/1/diss.pdf identifier: DOI:10.11588/heidok.00003415 identifier: urn:nbn:de:bsz:16-opus-34156 identifier: Ottinger, Peter Christian (2003) Rutschungen im südwestlichen Annapurna-Massiv des zentralen Nepal-Himalaya. Ein Beitrag zur geographischen Hazardforschung. [Dissertation] relation: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/3415/ rights: info:eu-repo/semantics/openAccess rights: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/help/license_urhg.html language: ger