%0 Generic %A Hölker, Suna %C Heidelberg %D 2024 %F heidok:34662 %K Psoriasis, Schuppenflechte, Patientenpräferenzen, Conjoint-Analyse, Discrete Choice Model %R 10.11588/heidok.00034662 %T Patientenpräferenzen für die topische Therapie die Psoriasis %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/34662/ %X Einleitung: Die Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Dermatose und gehört zu den häufigsten ent- zündlichen Hauterkrankungen. In der Therapie der Psoriasis gab es im letzten Jahrzehnt zwar hinsichtlich systemisch wirkender Medikamente große Fortschritte, die Weiterentwicklung von effektiven und anwendungsfreundlichen topischen Therapeutika blieb dabei jedoch fast gänzlich aus. Ein wesentliches Problem der topischen Therapie ist eine geringe Therapiezufriedenheit und die oft geringe Adhärenz der Betroffenen. Wird die Therapie auf die individuellen Präferenzen abgestimmt trägt dies zu einer höheren Zufriedenheit und damit auch Adhärenz bei. Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit war es mittels einer computerbasierten CA die Präferenzen von Psoriasispatienten hinsichtlich der topischen Therapie zu erfassen, sowie Einflüsse von demografischen Charakteristika, Begleiterkrankungen, klinischen Symptomen, Erkrankungsmerkmalen, Leidensdruck, sowie Therapieerfahrungen auf diese Präferenzen zu untersuchen. Zudem sollte die Zufriedenheit mit der topischen Therapie im Allgemeinen, sowie die Zufriedenheit mit bestimmen Lokaltherapeutika erhoben und die Abhängigkeit von genannten Patienten- und Krankheits-charakteristika analysiert werden Material und Methoden: Es wurden Daten von 184 Psoriasispatienten allen Schweregrades aus der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Mannheim erhoben. Hierzu wurden alle im Jahr 2015 für die Behandlung der Psoriasis zugelassenen Lokaltherapeutika in Eigenschaften, die das Therapieergebnis und den Therapieablauf abbilden, zerlegt. Die Präferenzen wurden durch „Relative Important Scores“ (RIS) repräsentiert. Subgruppenanalysen nach Patienten- und Krankheitscharakteristika, sowie Therapieerfahrungen wurden mit bivariaten Korrelationsanalysen und Signifikanztestung durchgeführt. In multivariaten Regressionsmodellen wurde der voneinander unabhängige Einfluss ausgewählter Merkmale auf die RIS untersucht. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Lokaltherapie wurde zum einen mittels einer 5-Punkte-Likert-Skala und zum anderen mittels „Treatment Satisfaction Questionnaire for Medication“ (TSQM) erhoben. Subgruppenanalysen erfolgten analog zu den Präferenzen. Ergebnisse: Von allen Attributen, erreichte die Wahrscheinlichkeit für ein PASI 50-Ansprechen (RIS=41,0) die höchste durchschnittliche relative Wichtigkeit, noch vor der Wahrscheinlichkeit für ein PASI 90-Ansprechen (RIS=33,9). An dritter Stelle stand die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von Hautatrophie (RIS=26,4). Generell wurden fast allen Ergebnisattributen höhere Wichtigkeiten zugeschrieben als den Prozessattributen. Subgruppenanalysen ergaben, dass Charakteristika wie Einkommen, Erwerbstätigkeit und Begleiterkrankungen signifikant Einfluss auf die Patientenpräferenzen nahmen. Zudem waren Patientenpräferenzen abhängig von aktuellen und in der Vergangenheit gemachten Therapieerfahrungen. Die Therapiezufriedenheit ergab, gemessen auf der 5-Punkte-Likert-Skala einen Median von 4 Punkten und einen durchschnittlichen TSQM-Gesamtscore von 278,0 von maximal 400 Punkten. Die Subgruppenanalysen ergaben, dass Alter, Familienstand, Begleiterkrankungen, aber auch Krankheits- und Therapieerfahrungen die Zufriedenheit mit der Lokaltherapie signifikant beeinflussen. Schlussfolgerung: Insgesamt zeigen die hier erhobenen Ergebnisse, dass Patienten eine effektive, nbenwirkungsarme aber auch kostengünstige Lokaltherapie als besonders wichtig erachten. Darüber hinaus variieren Präferenzen, als auch die Zufriedenheit in Abhängigkeit von demografischen Charak- teristika, Begleiterkrankungen als auch von Therapie- und Krankheitserfahrungen. Ein individueller Ansatz, bei dem im Rahmen der gemeinsamen Entscheidungsfindung Patientenpräferenzen bewusst erfragt und berücksichtigt werden, kann wesentlich dazu beitragen Adhärenz, Therapiezufriedenheit und damit auch den Behandlungserfolg zu optimieren.