%0 Generic %A Wettberg, Stefanie C. %D 2003 %F heidok:3555 %K Aktienrückkauf , Rückkauf eigener Anteile , Bankenkrise 1931 , deutsches FinanzsystemShare buyback , share repurchase , German banking crisis 1931 , German financial system %R 10.11588/heidok.00003555 %T Der Rückkauf eigener Anteile im deutschen Finanzsystem %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/3555/ %X In der vorliegenden Dissertation wird der Rückkauf eigener Anteile vor dem Hintergrund der Informations- und Anreizkonflikte in den Beziehungen zwischen den Eigenkapitalgebern, den Fremdkapitalgebern sowie dem Management eines Unternehmens diskutiert. Um die Richtung der Anreiz- und Signalwirkungen beurteilen zu können, werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Kontrollstrukturen innerhalb des deutschen Finanzsystems explizit berücksichtigt. Die Untersuchung zum Aktienrückkauf vor und während der Bankenkrise von 1931 zeigt, daß in dieser Zeit wohl primär mit dem Ziel eines Transfers von Unternehmensvermögen in das Vermögen einiger Eigenkapitalgeber zurückgekauft wurde. Mittels einer Darstellung der aktuellen gesetzlichen Vorschriften zum Aktienrückkauf kann aufgezeigt werden, daß ein derartiger Mißbrauch nicht mehr möglich ist. Die finanzierungstheoretische Analyse sowie die deskriptive Statistik zeigen allerdings, daß sich im deutschen Finanzsystem der Gegenwart, das durch eine Konzentration von Eigenkapitalbeteiligungen charakterisiert ist, eine geradezu systemkonforme Nutzung des Instruments Aktienrückkauf abzeichnet. Denn eigene Aktien werden vor allem zur späteren Nutzung als Akquisitionswährung erworben. Die Ausschüttung von liquiden Mitteln an breite Einlegerschichten und die damit verbundenen Signale, die im US-amerikanischen Finanzsystem als zentrale Motive diskutiert werden, sind in Deutschland von eher untergeordneter Bedeutung. Insofern können die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung als Indiz dafür gewertet werden, daß die Einführung eines einzelnen, einem marktdominierten Outsider-System entstammenden Elements in das deutsche Insider-System nicht zwangsläufig zu einer stärkeren Marktorientierung führt. Der vom deutschen Gesetzgeber beschrittene Weg muß daher hinterfragt werden. Die Untersuchung wird abgerundet durch eine Betrachtung des Rückkaufs eigener GmbH-Geschäftsanteile. Das Schädigungspotential erscheint hierbei größer.