%0 Generic %A Ossa, Fanny Carina %C Heidelberg %D 2024 %F heidok:35776 %K Olweus Bullying Prevention Program %R 10.11588/heidok.00035776 %T Mobbing unter Schülern - psychosoziale Korrelate und Prävention %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/35776/ %X Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist ein häufig vorkommendes Phänomen, in das täglich viele Schüler und Schülerinnen involviert sind. Andauerndes Mobbing geht mit einem immensen Leidensdruck für die Betroffenen einher und kann ausschlaggebend für körperliche und psychische Belastungen sowie langfristige psychische Krankheiten sein. Während viele Entstehungsfaktoren für psychische Krankheiten nur sehr schwer von außen beeinflussbar sind, stellt sich bei Mobbing in der Schule die Frage, ob dieses und die damit einhergehenden Belastungen reduziert bzw. vermieden werden können. Die vorliegende Arbeit stellt dar, warum Mobbing und der dadurch ausgelöste Stress ein so folgenschweres Problem für die Betroffenen und deren Gesundheit sein kann. Zudem wird anhand eines sozialpsychologischen Modells erklärt welche Ansätze im Schulkontext wichtig wären, um Mobbing zu reduzieren und adäquat einzuschreiten. Im Rahmen der Dissertation wurde des norwegische Olweus Mobbing-Präventionsprogramm (OBPP) erstmalig im deutschen Sprachraum eingeführt und evaluiert. Die vier präsentierten wissenschaftlichen Studien beschäftigen sich neben der Programmwirksamkeit über zwei Jahre auf Schüler- und Lehrerebene mit den Zusammenhängen zwischen Mobbing und Psy- chopathologie im Längsschnitt. Zudem werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Cybermobbing und Schulmobbing analysiert. Studie 1 evaluiert das norwegische Olweus Mobbing-Präventionsprogramm an 23 deutschen Schulen. Die Schulen, die die 18-monatige Implementierungsphase des Programms abgeschlossen haben (N = 16), zeigen eine Reduktion der Mobbingrate um 25 %. Studie 2 analysiert weitere Effekte des Programms auf Lehrerebene. Ergebnisse zeigen, dass das Interventionsverhalten der Lehrer nach kompletter Programmimplementierung signifikant zunimmt. Auf die subjektive Belastung der Lehrer hat das Programm keinen Einfluss. Studie 3 geht auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Cybermobbing und Schulmobbing ein. Dabei zeigt sich, dass auch Cybermobbing alleine in deutlichem Zusammenhang mit psychischer Belastung steht. Für Schüler, die sowohl in der Schule als auch im Internet gemobbt werden, zeigen sich additive Effekte. Studie 4 betrachtet im Längsschnitt den Zusammenhang zwischen Mobbing und Psychopathologie. Dabei wird deutlich, dass psychische Belastungen mit dem Beginn einer Mobbingsituation stark zunehmen. Wird Mobbing beendet, sinkt auch die psychische Belastung, allerdings deutlich langsamer.