%0 Generic %A Saxl, Tobias %C Heidelberg %D 2025 %F heidok:36019 %R 10.11588/heidok.00036019 %T Zur Chemie subvalenter Gallium-Verbindungen und von Gallium-Guanidinaten %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/36019/ %X Für die Darstellung von Galliumclustern haben sich subvalente Gallium-Verbindungen als besonders geeignete Ausgangsverbindungen erwiesen. Gallium in der Oxidationsstufe (I) oder (II) neigt jedoch zu Disproportionierungsreaktionen, was den Zugang zu stabilen subvalenten Gallium- Verbindungen einschränkt. Die sonochemische Oxidation von elementarem Gallium durch Silbersalze stellt eine neuartige Methode dar, durch die neue subvalente Gallium-Verbindungen zugänglich wurden. Allerdings konnte bislang keine der erhaltenen Spezies erfolgreich in der Synthese von Galliumclustern eingesetzt werden. Im Rahmen dieser Arbeit wurden neue Gallium(I)-Verbindungen sowie Galliumtriflate in gemischten Oxidationsstufen durch sonochemische Oxidation von Gallium mit einem Silbersalz dargestellt. Es wurden EXAFS- und XANES-Messungen von einer Galliumtriflat-Spezies durchgeführt. Durch Umsetzung von Galliumtriflat mit einem Silanid konnte der neue metalloide Galliumcluster [Ga14{Si(SiMe3)3}6] dargestellt werden. Die Gallium-Atome des Clusters bilden einen Würfel, wobei jede Fläche von einem Gallium- Atom mit gebundenem Hypersilyl-Substituenten überkappt wird. Diese Struktur folgt nicht den Wade-Regeln und erinnert an Strukturmerkmale der Gallium-III Hochdruckmodifikation. Es handelt sich um den ersten bekannten metalloiden Galliumcluster mit 14 Gallium-Atomen. Mittels quantenchemischer Rechnungen wurden die Struktur, die Bindungsverhältnisse sowie die Aromatizität des Clusters untersucht. Im zweiten Teil dieser Arbeit wurde das Reaktionsverhalten von Mono- und Bis(amino)gallanen, mit Amino = 2,2,6,6-Tetramethylpiperidino, untersucht. Hierzu wurden Aminogallane mit verschiedenen Heteroallenen umgesetzt, wobei die Heteroallene in die Gallium-Stickstoff Bindung inserierten. Es wurden zwei neue monomere Gallium-Dithiocarbamate durch die Umsetzung mit Schwefelkohlenstoff erhalten. Diese wurden als Basis verwendet, um mittels quantenchemischen Rechnungen einen möglichen Reaktionsmechanismus vorzuschlagen. Die Umsetzung von Aminogallanen mit Carbodiimiden resultierte in der Bildung von fünf neuen Gallium- Guanidinaten. Bei Bis(2,2,6,6-Tetramethylpiperidino)gallanen erfolgte selektiv eine Insertion in eine der Gallium-Stickstoff Bindungen. Vier der Gallium-Guanidinate koordinierten wie erwartet, das heißt in einem Beispiel koordiniert der Guanidinato-Ligand nicht bidentat über die zwei NR(C)-Gruppen, sondern er koordiniert übe eine der NR(C)- und die Amino-Gruppe. Mithilfe von quantenchemischen Rechnungen konnte nachgewiesen werden, dass die für diese Verbindung typische Koordination aufgrund des sterischen Anspruches, energetisch äußerst ungünstig ist. Alle erstmalig dargestellten Verbindungen wurden durch Röntgenstrukturanalyse und Kernresonanzspektroskopie charakterisiert.