TY - GEN AV - public ID - heidok36517 A1 - Holl, Annika UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/36517/ Y1 - 2025/// N2 - Aberrante Salienz, also die Fehleinschätzung unwichtiger Stimuli als relevant, sowie die Erwartung bedrohlicher Ereignisse in der persönlichen Zukunft nehmen möglicherweise Einfluss auf die Entstehung von Positivsymptomen der Psychose. Obwohl bekannt ist, dass ein großer Anteil von Patient*innen mit psychotischen Störungen Cannabis konsumiert, wurde dies bisher nicht unter Drogenkonsumierenden untersucht. Mittels Ecological Momentary Assessment wurden die kognitiven Phänomene aberranter Salienz und Bedrohungserwartung sowie Halluzinationen, Wahn und Denkstörung als Positivsymptome der Psychose im Alltag von Patient*innen mit psychotischen Störungen und Kontrollen ohne Psychosen in der Eigen- oder Familienanamnese im Alter von 14 bis 30 Jahren, die jeweils regelmäßig Cannabis konsumierten, beobachtet. Um Zusammenhänge von aberranter Salienz und Bedrohungserwartung mit psychotischen Symptomen zu modellieren, wurden lineare Mehrebenenregressionsmodelle angepasst. In der resultierenden Stichprobe aus 28 Patient*innen und 36 Kon- trollen war aberrante Salienz in beiden Gruppen mit Wahngedanken (?2 = 32,28 (1); p < 0,001), Halluzinationen (?2 = 49,86 (1); p < 0,001) und Denkstörungen (?2 =29,15 (1); p < 0,001) assoziiert. Bedrohungserwartung war sowohl bei Patient*innen als auch Kontrollen mit Denkstörung (?2 = 5,68 (1); p < 0,001) und Wahn assoziiert, wobei für den Zusammenhang mit Wahn kein Gruppenunterschied gefunden werden konnte (?2 = 1,69 (1); p = 0,19). Ein Zusammenhang zwischen Bedrohungserwartung und Halluzinationen fand sich nur in der Patient*innengruppe (?2 = 20,35 (1); p < 0,001). Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass aberrante Salienz und Bedrohungserwartung auch bei Personen, die Cannabis konsumieren, zur Aufrechterhaltung psychotischer Störungen im Alltag beitragen könnten. Dass Effekte teils auch in der Kontrollgruppe auftraten, könnte an ihrem durch Konsum bedingten Hochrisikoprofil für Psychosen unter Annahme eines Kontinuums psychotischer Symptome in der Bevölkerung liegen. Eine Modifikation von aberranter Salienz und Bedrohungserwartung im Alltag könnte ein vielversprechender Ansatz in der Psychotherapie psychotischer Störungen bei Konsumierenden sein. CY - Heidelberg TI - Untersuchung von aberranter Salienz und Bedrohungserwartung bei Patient*innen mit substanzassoziierter Psychose mittels Ecological Momentary Assessment ER -