title: Charakterisierung der Abspaltung und des Schicksals der Signalsequenz des Glykoproteins des lymphozytären Choriomeningitis Virus creator: Fröschke, Marc subject: ddc-570 subject: 570 Life sciences description: Signalsequenzen (SS) für das Endoplasmatische Retikulum (ER) sind N-terminale Aminosäure-Sequenzen von naszierenden Membran- und sekretorischen Pre-Proteinen. Sie vermitteln den zielgerichteten Transport zum und die Translokation über die Membran des ER und sind daher sehr wichtig für die zelluläre Proteinsortierung. Die Signalsequenzen der meisten pre-Proteine werden kotranslational abgespaltet. Es wurde angenommen, daß sie anschließend sehr schnell abgebaut werden und daher keine weitere Funktion haben. In dieser Arbeit wurde die Abspaltung und das Schicksal der postulierten SS des lymphozytären Choriomeningitis Virus (LCMV) Glykoproteins pGP-C (SSGP-C) untersucht. In einem zellfreien in vitro Translations-/Translokationssystem wurde ein Fusionsprotein, das aus der SSGP-C und dem reifen Teil des zellulären sekretorischen Proteins pre-Prolaktin besteht, nach dem zielgerichteten Transport über die ER Membran transloziert und die Signalsequenz abgespaltet. Somit handelt es sich bei den 58 N-terminalen Aminosäuren von pGP-C wirklich um eine Signalsequenz. Die Menge der abgespalteten SS war sowohl unter Verwendung dieses Fusionsproteins als auch eines verkürzten pGP-C sehr gering. Die abgespaltete Signalsequenz erwies sich aber entgegen der Annahme als überraschend stabil. Die Abspaltung der SSGP-C wurde weiterhin in vivo an kultivierten Zellen sowohl nach Transfektion mit einem pGP-C-Expressionsplasmid als auch nach Virus-Infektion untersucht. Nach radioaktiver Markierung der transfizierten oder infizierten Zellen konnte neben dem pre-Protein pGP-C auch die abgespaltete SS in großen Mengen nachgewiesen werden. Daher erfolgte die Abspaltung der SS in vivo nicht vollständig, aber zum überwiegenden Teil wahrscheinlich kotranslational. Sowohl das pGP-C als auch die SSGP-C waren überraschend stabil mit berechneten Halbwertzeiten von etwa 3 bzw. 6 Stunden. Diese hohe Stabilität von SSGP-C ist einmalig unter den bisher untersuchten Signalsequenzen. Wie erwartet war SSGP-C mit Membranen der Zelle assoziiert, wies aber eine ungewöhnliche Stabilität gegenüber Proteasen selbst nach Auflösung der Membranen unter nativen Bedingungen auf. Dies deutet darauf hin, daß beide hydrophoben Regionen der SSGP-C in der Membran verankert sind und die Signalsequenz wahrscheinlich eine äußerst stabile Konformation einnimmt. Die Signalsequenz des pGP-C besitzt zwei ungewöhnliche Eigenschaften. Sie ist im Vergleich zu zellulären Signalsequenzen sehr lang und enthält das immuno-dominante Epitop für zytotoxische T Lymphozyten (CTLs), durch die Virus-infizierte Zellen vom Immunsystem erkannt werden. Die hohe Stabilität der abgespalteten Signalsequenz könnte einen Einfluß auf die Freisetzung und anschließende Präsentation dieses CTL-Epitops haben. Dadurch könnte die Virus-Vermehrung unterstützt und die Überwachung durch das Immunsystem bei persistierender Infektion umgangen werden. Die möglichen wichtigen Funktionen des pre-Proteins pGP-C und der abgespalteten SS werden in dieser Arbeit diskutiert. date: 2001 type: Dissertation type: info:eu-repo/semantics/doctoralThesis type: NonPeerReviewed format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/4119/1/Dissertation.pdf identifier: DOI:10.11588/heidok.00004119 identifier: urn:nbn:de:bsz:16-opus-41199 identifier: Fröschke, Marc (2001) Charakterisierung der Abspaltung und des Schicksals der Signalsequenz des Glykoproteins des lymphozytären Choriomeningitis Virus. [Dissertation] relation: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/4119/ rights: info:eu-repo/semantics/openAccess rights: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/help/license_urhg.html language: ger