TY - GEN A1 - Haase, Andrea N2 - Fast alle Lebewesen haben ihren eigenen Lebensrhythmus an den täglichen Tag- Nacht- Rhythmus angepasst. Der Rhythmus wird gesteuert von der sogenannten inneren Uhr. Das sind molekulare Oszillatoren mit einer endogenen Periode von circa einem Tag. Daher der Name circadiane Uhr (lateinisch: ?circa? bedeutet ungefähr und ?dies? bedeutet Tag). Für das Verständnis der inneren Uhr ist es essentiell, die Interaktion der verschiedenen bekannten Uhrenproteine auf molekularem Niveau zu analysieren. Der Schleimpilz Neurospora crassa besitzt mindestens 3 Proteine, die für das Funktionieren der inneren Uhr notwendig sind. Das zentrale Uhrengen von Neurospora crassa heißt frequency (frq) und wird rhythmisch synthetisiert. Diese Rhythmik lässt sich sowohl auf RNA Ebene wie auch auf Proteinebene erkennen, wobei Protein-Peak und RNA-Peak jeweils 4-6 h phasenversetzt zu detektieren sind. Von grundlegender Bedeutung für das Funktionieren der inneren Uhr ist eine negative Rückkopplungsschleife, die durch das Uhrenprotein FRQ ausgeführt wird. Die Expression von FRQ führt zunächst zu einer Assemblierung von FRQ in einem hochmolekularen Komplex unbekannter Stöchiometrie und Zusammensetzung, der dann phosphoryliert und auf einem bisher nicht genauer untersuchten Weg in den Kern transportiert wird. Dort bewirkt der FRQ- Komplex eine Abschaltung seiner eigenen Biosynthese (transkriptionelle Regulation) wie auch das Abschalten verschiedener "Output"- Gene (ebenfalls auf transkriptioneller Ebene). Der genaue Mechanismus dieser Abschaltung ist unbekannt. Dieser ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit und läuft wahrscheinlich zum großen Teil durch eine von FRQ induzierte Phosphorylierung des White Collar Proteinkomplexes (WCC). Dabei kommt es zu einer direkten Interaktion von FRQ mit dem WCC, der von den beiden anderen essentiellen Uhrenproteinen White- Collar 1 und White- Collar 2 gebildet wird. Bei diesen beiden Proteinen handelt es sich um Transkriptionsfaktoren, die über eine PAS- Domäne miteinander interagieren können und über einen GATA-Typ Zn-Finger die Transkription sowohl von frq als auch von anderen für das Output wichtigen Genen aktivieren. Ich habe mich mit der molekularen Analyse der verschiedenen Komplexe beschäftigt, d.h. mit der Anzahl, dem stöchiometrischen Aufbau und der Regulierung. Die zentralen Fragen sind, wie viele verschiedene Komplexe existieren und wie ihre genaue Stöchiometrie ist, wo diese Komplexe zu welchem circadianen Zeitpunkt lokalisiert sind und was ihre genaue Funktion in dem jeweiligen Kompartiment ist. Außerdem stellt sich die Frage, ob diese Funktion durch weitere Ereignisse wie z.B. Phosporylierung weiter reguliert wird. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit gelang es mir, die Natur des negativen Feedback des FRQ Proteins auf den WCC auf eine FRQ abhängige Phosphorylierung des WCC zurückzuführen. Ich habe die Natur dieser Phosphorylierung eingehend untersucht und charakterisiert. Gleichzeitig habe ich die Phosphorylierungsstellen eingegrenzt und entsprechende Punktmutanten hergestellt und ebenfalls untersucht. Darüber hinaus gelang es mir WC-2 als TAP-Tag zu klonieren und nativ aus Neurospora aufzureinigen. Außerdem habe ich versucht, über verschiedene Ansätze neue, potentielle Interaktionspartner und deren Funktion zu identifizieren. AV - public Y1 - 2005/// TI - Biochemische Analyse und Charakterisierung der White Collar Proteinkomplexe: Aufklärung des molekularen Mechanismus des negativen Feedbacks von FRQ auf den WCC in der circadianen Uhr von Neurospora crassa ID - heidok5308 UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/5308/ ER -