TY - GEN A1 - Ceumern-Lindenstjerna, Ina-Alexandra v. UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/6293/ N2 - Bislang existieren zu Aufmerksamkeitssteuerungsprozessen bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung trotz des nachgewiesenen Zusammenhangs zwischen Emotionsdysregulation und Borderline-Störung sowie zwischen Emotionsregulation und Aufmerksamkeitssteuerung kaum Forschungsarbeiten. Das zentrale Ziel der vorliegenden Arbeit stellt die Untersuchung der Aufmerksamkeitssteuerung bei Konfrontation mit emotionalen Reizen dar. Zu diesem Zweck wurde die Orientierung und Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit bei Konfrontation mit positiv und negativ emotionalen Reizen bei jugendlichen Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung, psychiatrischen Patientinnen ohne Cluster-B-Persönlichkeitsstörung als klinische Kontrollprobandinnen sowie gesunden Kontrollprobandinnen gegenübergestellt. Borderline-Patientinnen zeigten eine ausgeprägtere Orientierung auf positiv und negativ emotionale Reize im Vergleich zu gesunden Kontrollprobandinnen, während-dessen kein Unterschied zur klinische Kontrollgruppe aufgezeigt werden konnte. Betrachtet man die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit auf negativ emotionale Reize, zeigt sich kein Gruppenunterschied, allerdings konnte ein ausgeprägter störungsspezifischer Einfluss der aktuellen Stimmung nachgewiesen werden. Patientinnen mit Borderline-Störung zeigen bei guter Stimmungslage eher eine Vermeidung negativ emotionaler Reize, mit Verschlechterung der Stimmung aber eine immer stärkere Einengung der Aufmerksamkeit auf negativ emotionale Reize während die beiden anderen Untersuchungsgruppen das gegenteilige Muster zeigten, sich also bei Verschlechterung der aktuellen Befindlichkeitslage verstärkt von negativ emotionalen Reizen abwendeten, währenddessen sie sich ihnen bei guter Stimmungslage eher zuwendeten. Bei Betrachtung der Aufrechterhaltung auf positiv emotionale Reize zeigten sich hingegen weder Gruppenunterschiede noch ein Einfluss der aktuellen Stimmung. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Orientierung auf emotionale Reize nicht spezifisch für Borderline-Patientinnen ist, die Wechselwirkung von Aufmerksamkeitsaufrechterhaltung und aktueller Stimmungslage hingegen schon. Die Einengung der Aufmerksamkeit auf negativ emotionale Reize bei Verschlechterung der Stimmung und die Vermeidung dieser Reize bei guter Stimmungslage wird als Fehlen funktionaler Strategien zur Emotionsregulation, fehlender Nutzbarmachung der emotionalen Verfassung bei fehlender rechtzeitiger Reaktion auf negativ emotionale Reize interpretiert. Interventionen, die den funktionalen Umgang mit Emotionen mit der Veränderung des Aufmerksamkeitsfokus bei schlechter Stimmungslage koppeln, erscheinen für die Zukunft erfolgsversprechend. AV - public TI - Selektive Aufmerksamkeitsausrichtung auf emotionale Reize bei Patientinnen mit Borderline-Störung : eine Studie an weiblichen Jugendlichen mit Borderline-Symptomatik Y1 - 2006/// ID - heidok6293 KW - Emotionsregulation KW - emotionale Gesichtsausdrückeborderline personality disorder KW - attention bias KW - neuropsychology KW - emotion regulation KW - emotional faces ER -