eprintid: 635 rev_number: 22 eprint_status: archive userid: 1 dir: disk0/00/00/06/35 datestamp: 2000-06-16 13:55:00 lastmod: 2012-08-14 14:59:32 status_changed: 2012-08-14 14:59:32 type: article metadata_visibility: show creators_name: Laufs, Adolf title: Soll eine Präimplantationsdiagnostik eingesetzt werden dürfen? ispublished: pub subjects: ddc-340 divisions: i-20600 keywords: Fortpflanzungsmedizin, Embryonenschutzgesetz cterms_swd: Präimplantationsdiagnostik cterms_swd: Schwangerschaft abstract: Biowissenschaft und Technik verschaffen den Verfahren der artifiziellen Reproduktion immer weiteren Raum, der freilich rechtlicher Legitimation bedarf. Zur In-vitro-Fertilisation „mit ihren enormen Misserfolgsraten“ und zur Pränataldiagnostik „mit ihren gravierenden eugenischen Implikationen“ tritt – vor dem Hintergrund weithin preisgegebenen Schutzes des ungeborenen Lebens – die Präimplantationsdiagnostik, das heißt: die Embryonenselektion. Sie bringt die künstliche Befruchtung in einen anderen Zusammenhang als den vom Embryonenschutzgesetz gewollten. Im Unterschied zur Pränataldiagnostik setzt der Mediziner die Erzeugung eines menschlichen Embryos selbst ins Werk, um ihn im Falle eines pathologischen Befundes zu verwerfen. Es geht um ein biomedizinisches Verfahren, bei dem Entscheidungen über Leben und Tod anstehen, also um Fragen der Allgemeinheit und damit des Rechts. Richtlinien eines Berufsstandes können diesem Gegenstand keineswegs gerecht werden. Mit ihrem „Diskussionsentwurf zu einer Richtlinie zur Präimplantationsdiagnostik“ hat die Bundesärztekammer einen voreiligen und verfehlten Schritt getan. Die Präimplantations-diagnostik ist rechtlich nicht legitimiert. Ihr steht vielmehr das geltende Recht entgegen: das Grundgesetz, das Embryonenschutzgesetz und die Berufsordnung. Der Gesetzgeber sollte nicht in die Fortschrittsfalle gehen, die Entscheidung zwischen künstlich erzeugten erwünschten und unerwünschten Menschen nicht zum Programm werden lassen und am Ende auch der verbrauchenden Embryonenforschung nicht den Weg bereiten. abstract_translated_lang: ger date: 2000 date_type: published id_scheme: DOI id_number: 10.11588/heidok.00000635 ppn_swb: 1653228156 own_urn: urn:nbn:de:bsz:16-heidok-6351 language: ger bibsort: LAUFSADOLFSOLLEINEPR2000 full_text_status: public citation: Laufs, Adolf (2000) Soll eine Präimplantationsdiagnostik eingesetzt werden dürfen? document_url: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/635/1/PID.pdf