%0 Generic %A Herr, Alexander %D 2005 %F heidok:6574 %R 10.11588/heidok.00006574 %T Ziel- und Ressourcenveränderung in der lösungs- und ressourcenorientierten Gruppentherapie - Eine Pilotstudie %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/6574/ %X Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Ziel- und Ressourcenveränderungen im Laufe einer lösungs- und ressourcenorientierten Psychotherapie und Beratung. Es werden anhand typischer Therapie- und Beratungsphasen Argumente für eine Veränderung von Therapiezielen und Ressourcen formuliert. Für die Therapieziele stehen dabei die Phasen der Auftragsklärung, der Zieldefinition, der Klärung möglicher Ambivalenzen und der Relativierung gesetzter Ziele anhand der Kontextbedingungen im Vordergrund der theoretischen Überlegungen. Bei den Ressourcen liegt das Augenmerk auf dem Zeitpunkt einer möglichen Ressourcenzunahme oder -abnahme, der Veränderung der Ressourcennutzung anhand der Ausrichtung entsprechender Ziele und der Relativierung von Ressourcen bezogen auf die jeweiligen Kontextbedingungen. In beiden Bereichen nimmt die Arbeit einen explorativen Charakter an, da konkrete Hypothesen nur begrenzt formuliert werden können. Vielmehr stellen sich Fragen nach bestimmten Veränderungsmustern, die sich über den Verlauf hinweg finden lassen. Zur Klärung der Hypothesen und Fragen wird auf Daten zurückgegriffen, die mit Hilfe des FAMOS-Fragebogens (Gosse-Holthfort & Grawe, 2002), des halbstrukturierten Therapiezielinterviews (Schulte-Bahrenberg, 1990) und des Ressourceninterviews (Schiepek et al., 2003) an 34 Klienten hypnosystemischer Therapiegruppen erhoben wurden. Die Ergebnisse stützen die grundsätzliche Hypothese, dass Ziele und Ressourcen sich verändernde Bestandteile eines therapeutischen Prozesses darstellen und ihre eigenen Veränderungsmuster aufweisen. Bei den Therapiezielerhebungen sprechen die Ergebnisse Øweniger für eine Ausdifferenzierung anfänglicher Ziele als für das Auftauchen gänzlich neuer Ziele, die zum Beginn der Beratung/Therapie in der Form noch nicht bestanden Øfür eine gleichwertige, wenn nicht sogar höhere Relevanz der neuen Ziele im therapeutischen Prozess, da sie an Wichtigkeit stärker zunehmen und am Ende die höhere Zielerreichung aufweisen, auch wenn sie erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Therapie auftraten Øfür die Wichtigkeit wiederholter Therapiezielabgleiche zwischen Therapeut/Berater und Klient bezüglich einer hohen Compliance beider Parteien. Die Ressourcenveränderungen betreffend, Ønehmen die Zahl und damit auch die Nutzung der Ressourcen über den gesamten Verlauf deutlich zu Øwerden die neuen Ressourcen für einen kurzen Zeitraum nach ihrer ersten Nennung besonders stark genutzt, um dann wieder auf ein durchschnittliches Maß zurückzufallen Ønimmt die Wichtigkeit der Ressourcen kontinuierlich ab, was mit der parallel ansteigenden Nutzung zusammenhängen kann, in dem Sinne, dass die Ressourcen immer unwichtiger werden, je mehr ihre Nutzung steigt Økommt es zu einem konstanten Zuwachs von neuen Ressourcen, deren Nutzung sich, nach anfänglicher Steigerung, im Laufe der Behandlungszeit gleichmäßig über alle Ressourcen verteilt Øscheint sich insgesamt die Ressourcenbasis zu verstärken und weniger einzelnen Ressourcen eine herausragende Bedeutung zuzukommen, sodass die Klienten zum Ende ihrer Beratung/Therapie über ein breiteres Spektrum von nutzbaren Ressourcen verfügen.