%0 Generic %A Aigner, Maximilian %D 2006 %F heidok:7026 %K NDV , Tumorvakzine , IL-2 , GM-CSF , Kostimulation %R 10.11588/heidok.00007026 %T Herstellung und funktionelle Analyse von Immunzytokinen, die Interleukin-2 (IL-2) oder Granulozyten/Makrophagen Kolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF) enthalten, zur Verbesserung einer NDV-modifizierten Tumorvakzine %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/7026/ %X Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Herstellung und funktionellen Analyse neuartiger, IL-2- bzw. GM-CSF-enthaltender bi- und trispezifischer single-chain Antikörper (Immunzytokine) zur Verbesserung der antitumoralen Immunantworten bei Krebspatienten. Die Arbeit ist thematisch in ein Projekt zur Entwicklung einer aktiv-spezifischen Immuntherapie (ASI) von Tumoren eingebunden. Bei dieser Therapie werden inaktivierte, autologe Tumorzellen (aus dem chirurgisch entfernten Primärtumor des Patienten) mit dem Newcastle Disease Virus (NDV, Stamm Ulster) infiziert und die so hergestellten autologen Tumorvakzinezellen (ATV-NDV) dem Patienten nach einem bestimmten Schema geimpft. Die beiden schon beschriebenen bispezifischen, rekombinant hergestellten Konstrukte bs HN-CD3 und bs HN-CD28 sind so beschaffen, dass sie mit einem Arm an das virale Antigen Hämagglutinin-Neuraminidase (HN) auf der Oberfläche der Vakzinezellen binden. Der zweite Arm hingegen ist entweder gegen das T-Zell-Rezeptor-assoziierte CD3-Molekül oder gegen den kostimulatorisch wirkenden CD28-Rezeptor gerichtet. Diese zwei Signale rekrutieren und aktivieren T-Zellen am Ort der applizierten Vakzine. Die in dieser Arbeit vorgestellten bi- und trispezifischen Antikörper enthalten darüber hinaus die Zytokine IL-2 und/oder GM-CSF und sollen durch das Einbringen zusätzlicher immunstimulierender Signale die Wirkung der Vakzine verbessern. Zunächst konnte demonstriert werden, dass es möglich war, die neuen Antikörper stabil in CHO Zellen zu produzieren. Die aufgereinigten Antikörper, die nicht nur gegen HN, sondern auch gegen das virale Fusionsprotein (F0) gerichtet sein können, wiesen alle Bindungseigenschaften und biologischen Aktivitäten auf, um stimulierend wirken zu können. In Gegenwart eines suboptimalen CD3-Signals induzierten Antikörper, die zusätzlich zum CD28-Signal einen IL-2-Zytokinanteil aufwiesen, eine stärkere und länger anhaltende Aktivierung von T-Zellen, welche aus mononukleären Zellen des peripheren Bluts (PBMZ) gesunder Spender isoliert wurden, als die Verwendung von CD28-Signal oder IL-2 alleine. Diese verstärkte antitumorale Wirkung konnte in dem neu etablierten in vitro Tumor-Neutralisations-Assay (TNA) nachgewiesen werden. V.a. naive T-Zellen, die im Gegensatz zu Gedächtnis-T-Zellen noch keinen antigenspezifischen Kontakt durchlaufen haben, ließen sich durch diese neuartigen Antikörper stark stimulieren und besaßen zytotoxische Aktivität. Neu in diesem Zusammenhang war, dass IL-2 eine vergleichbare kostimulatorische Wirkung auf die Aktivierung naiver T-Zellen ausübte wie das CD28-Signal. Zudem wurde nachgewiesen, dass CD14+ Monozyten durch GM-CSF-enthaltende Fusionsproteine aktiviert werden konnten und im TNA zum Antitumor-Effekt beitrugen. Die Ergebnisse dieser Dissertation lassen insgesamt darauf schließen, dass die klinische Anwendung einer Kombinationstherapie – als eine Erweiterung der Grundvakzine ATV-NDV durch Anbindung von CD3- und CD28-Signalen zusammen mit IL-2- und GM-CSF-enthaltenden Immunzytokinen – vielversprechend ist.