title: Kindsmord und Wahnsinn : Untersuchungen zur Überlieferung mordender Eltern in der Antike creator: Hesse, Katrin subject: 930 subject: 930 History of ancient world description: Die Dissertation setzt sich mit denjenigen Mythen auseinander, in denen Eltern von rächenden Gottheiten mit Irrsinn geschlagen werden, so daß sie in der Raserei über ihre eigenen Kinder herfallen. Dabei geht es insbesondere um die Frage, inwiefern sich im Laufe der Zeit die literarische und ikonographische Rezeption dieser Mythen verändert, ob beispielsweise eine Tendenz zu beobachten ist, daß die Gewalttätigkeit dieser Themen reduziert wird, oder wie sich die Rolle der Gottheiten verschiebt, welche derartig furchtbaren Strafen verhängen. Zudem stellt sich das Problem, wie solche Mythen zustande gekommen sind, da beispielsweise die orientalische Tradition nichts Vergleichbares kennt. Die Arbeit zerfällt also in zwei Teile: zum einen die Einzeluntersuchungen der schriftlichen und bildlichen Überlieferung der jeweiligen Mythen unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes. Die Ergebnisse werden schließlich zusammengeführt und in den historischen Kontext eingeordnet. Der zweite Teil untersucht die verschiedenen Vorschläge bezüglich der Entstehung der Mythen: Liegen ihnen historische Kindsopfer zugrunde, oder handelt es sich um Bilder für Initiationsriten, die mit dem kultischen Tod der Kinder einhergehen? Es sind nur zwei Gottheiten, die sich rächen, indem sie Eltern mit Wahnsinn verblenden, so daß diese ihre eigenen Kinder töten: Dionysos und Hera. Während sich die dionysischen Mythen um die Anerkennung des Gottes und seines Kultes drehen, rächt sich Hera auf diese Weise an den unehelichen Kindern ihres Göttergatten Zeus. Zusammenfassend hat sich gezeigt, daß die Mythen, die den im Wahnsinn verübten Mord am eigenen Kind thematisieren, nicht allzu häufig in der antiken Kunst aufgegriffen wurden. Sie boten in erster Linie einen horrenden Tragödienstoff, waren aber im übrigen eher unbedeutend. Eine einheitliche Entwicklung der Kindsmord-Mythen läßt sich nur begrenzt feststellen: Gewisse gesellschaftliche Tendenzen prägen auch die Rezeption dieser grausamen Erzählungen, aber zu keinem Zeitpunkt ist beispielsweise eine moralische Wertung zu fassen, die vor der Blutrünstigkeit dieser Mythen zurückschreckt. date: 2006 type: Dissertation type: info:eu-repo/semantics/doctoralThesis type: NonPeerReviewed format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/7100/1/Publikation.pdf format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/7100/2/Tafelteil.pdf identifier: DOI:10.11588/heidok.00007100 identifier: urn:nbn:de:bsz:16-opus-71004 identifier: Hesse, Katrin (2006) Kindsmord und Wahnsinn : Untersuchungen zur Überlieferung mordender Eltern in der Antike. [Dissertation] relation: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/7100/ rights: info:eu-repo/semantics/openAccess rights: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/help/license_urhg.html language: ger