TY - GEN Y1 - 2006/// TI - Depressive Störungen im mittleren Erwachsenenalter : die Bedeutung distaler und proximaler Belastungen und positiver Faktoren ID - heidok7375 UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/7375/ KW - mittleres Erwachsenenalter KW - Kindheitsbelastungen KW - kritische Lebensereignisse KW - protektive Faktorencourse of depression KW - middle adulthood KW - childhood adversities KW - stressfull life events KW - protective factors N2 - Viele Studien zeigen Zusammenhänge zwischen depressiven Störungen und distalen sowie proximalen belastenden Lebensereignissen. Bisher fehlen jedoch Untersuchungen, die a) die Wirkung belastender distaler und proximaler Ereignisse gleichzeitig analysieren, b) den Einfluss dieser Ereignisse auf unterschiedliche Verlaufsformen depressiver Störungen untersuchen und c) die Rolle positiver Faktoren berücksichtigen. Basierend auf Daten von 349 Personen (geb. 1950-52), die an den ersten beiden Messzeitpunkten der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE) teilnahmen (T1-T2: 4.1 Jahre), wird der Einfluss von distalen und proximalen Lebensereignissen auf den weiteren Verlauf von minorer und Major Depression analysiert sowie die Rolle positiver Faktoren untersucht. Ausgehend von ILSE-T2 stehen 227 psychisch immer gesunden Teilnehmern, 78 remittierte Depressive (dies sind Probanden, die bis zu T1 irgendwann im Laufe ihres Lebens eine depressive Episode erlitten hatten, aber nicht mehr in den vier Erhebungszwischenjahren), 23 Depressive mit einem Rückfall und 21 späte neuerkrankte Depressive gegenüber. Die psychiatrischen Diagnosen wurden mit dem Strukturierten klinischen Interview für DSM-III-R erhoben. Belastende Kindheitsereignisse (0 bis 16. Lebensjahr) wurden zu T1 im Rahmen eines halbstrukturierten Interviews, anhand offener Fragen zur Kindheit, Situation in der Familie etc. erhoben und anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse 20 Kategorien aus den Bereichen Verlust- Trennungsereignisse, Psychopathologie eines Elternteils, Traumatisierung durch andere und weitere Widrigkeiten (disharmonische Familienverhältnisse, eigene chronische Erkrankung) zugeordnet. Die zeitnahen Ereignisse wurden zu T2 anhand eines halbstrukturierten Interviews (offene Fragen zu Veränderungen in den vorausgegangenen vier Jahren) erhoben und 34 Kategorien aus den Bereichen Beruf, Gesundheit, Wohnen, Finanzen, Justiz, Partnerschaft, soziales Umfeld, Tod zugeordnet. Basierend auf einer Hauptkomponentenanalyse wurden die folgenden fünf positiven Faktoren aufgebaut: 1) Ausgedehnter Lebensraum/stützendes familiäres Umfeld, 2) hohe Selbstwirksamkeit, 3) hohe Integration in Peergruppen, 4) hohes Selbstwertgefühl/positives Selbstbild in der Jugend und 5) hohe kognitive Befähigung. Es zeigen sich im Vergleich mit der gesunden Kontrollgruppe bei remittierten, wieder erkrankten und neu erkrankten Personen a) mehr kritische Lebensereignisse, b)differenzielle Einflüsse der Ereignisse auf Inzidenz und Verlauf einer Depression und c) protektive Effekte von persönlichen und sozialen Ressourcen auf spezifische Lebensereignisse. A1 - Voss, Elke AV - public ER -