TY - GEN ID - heidok7459 Y1 - 2007/// KW - Habituation KW - Säuglingsalter KW - kognitive Fähigkeiten KW - Informationsverarbeitung KW - individuelle Differenzenhabituation KW - infancy KW - cognitive abilities KW - individual differences KW - visual attention KW - categorization TI - Visuelle Habituation und Dishabituation als Maße kognitiver Fähigkeiten im Säuglingsalter. Individuelle Differenzen in Habituationsaufgaben zur Unterscheidung einzelner vs. kategorialer Stimuli A1 - Pahnke, Janna UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/7459/ AV - public N2 - Maße der visuellen Aufmerksamkeit im Säuglingsalter haben sich als gute Indikatoren frühkindlicher kognitiver Fähigkeiten erwiesen. Die vorliegende Arbeit untersucht das Zusammenspiel von Habituations-Dishabituations-Leistungen innerhalb und zwischen verschiedenartigen visuellen Habituationsaufgaben im ersten Lebensjahr. Nach dem Komparatormodell und dessen Weiterentwicklungen (basierend auf Sokolov, 1963) bildet das Habituationsverhalten im Säuglingsalter Prozesse der Reizenkodierung ab. Dieses kognitive Modell des Habituationsgeschehens ist für die Verarbeitung einzelner wiederholter Reize gut belegt, für die Darbietung multipler, kategorialer Reize jedoch bisher kaum geprüft worden. Wenn die im kognitiven Modell postulierten Prozesse grundlegende allgemeine Informationsverarbeitungsfähigkeiten darstellen, sollten diese Fähigkeiten der Verarbeitung in visuellen Einzelreizaufgaben wie in Kategorisierungsaufgaben zugrunde liegen und somit eine Konsistenz von Aufmerksamkeitsleistungen über Aufgabenkontexte hinweg zu beobachten sein. Zur Überprüfung dieser Annahme wurden aus der Komparatortheorie abgeleitete Vorhersagen für die Verarbeitung in Einzelreizaufgaben mit derjenigen in Kategorisierungsaufgaben verglichen; dabei wurden jeweils beide Aufgaben innerhalb derselben Stichprobe von Säuglingen vorgegeben (Innersubjektdesign). In fünf Experimenten wurden individuelle Unterschiede im Blickverhalten fünf und sieben Monate alter Säuglinge innerhalb und zwischen beiden Aufgabentypen analysiert, wobei verschiedene Blickmaße und unterschiedliche Habituationsprozeduren berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse zeigen eine über verschiedene experimentelle Prozeduren und Blickmaße hinweg auftretende Gleichförmigkeit der Zusammenhänge von Habituations- und Dishabituationsleistungen in beiden Aufgabentypen. Während die Zusammenhänge zwar in Abhängigkeit von der Durchführungsprozedur und den verwendeten Blickmaßen variierten, zeigte sich hinsichtlich des Auftretens und der Richtung der Bezüge ein für Einzelreiz- und Kategorisierungsaufgaben einheitliches Muster der Zusammenhänge von Habituations- und Dishabituationsleistungen, innerhalb wie zwischen den Aufgaben. Dieses aufgabenübergreifende Befundmuster deutet darauf hin, dass die mit den vorliegenden Habituations- und Dishabituationsmaßen erfassten latenten Prozesse sowohl in der Verarbeitung von Einzelreizen als auch in der Kategorisierung von Reizklassen zum Tragen kommen. Eine Spezifizierung des kognitiven Modells im Hinblick auf das hier untersuchte Habituations- und Kategorisierungsverhalten wird vorgestellt. Implikationen für den Aufbau der Intelligenzstruktur im Säuglingsalter sowie für die praktisch-diagnostische Anwendung werden diskutiert. ER -