%0 Generic %A Reidick, Ortrun %D 2007 %F heidok:7751 %K Konsumentenpsychologie , Internetauktion , Bietbereitschaft , Pfadanalyse , hierarchisches Persönlichkeitsmodellconsumer psychology , internet auction , propensity to bid online , path analysis , hierarchical model of personality %R 10.11588/heidok.00007751 %T Persönlichkeit und die Bereitschaft, bei Online-Auktionen zu bieten : Überprüfung eines Pfadmodells für das Internet-Auktionshaus eBay %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/7751/ %X Millionen User weltweit nutzen die Plattform des Online-Auktionshauses eBay als virtuellen Trödelmarkt, wobei die hohe Produktbandbreite einen schier unendlichen Austausch von Gütern ermöglicht. Das große ökonomische und gesellschaftliche Potential von Internet-Auktionen macht diese zu einem ergiebigen Forschungsgebiet für Wirtschaftswissenschaftler und Psychologen. Insbesondere die Person des Bieters sowie dessen Beweggründe, an einer mit zahlreichen Risiken verbundenen Online-Auktion teilzunehmen, sind psychologisch interessant und bislang kaum erforscht. In Anlehnung an das 3M Meta-Theoretic Model of Motivation and Personality (3M-Modell) von Mowen (2000) wurde ein integratives hierarchisches Persönlichkeitsmodell zur Vorhersage und Erklärung der Online-Bietbereitschaft, bezogen auf das Internet-Auktionshaus eBay, postuliert und anhand einer online erhobenen Stichprobe von 824 eBay-Nutzern pfadanalytisch überprüft. Hierüber sollte erstmalig ein differentiell-psychologischer Einblick in die Determinanten der Bietbereitschaft ermöglicht werden. Das vollständig mediierte rekursive Ausgangsmodell erwies sich als nicht haltbar und erforderte Modifikationen, die anhand der standardisierten Residualmatrix, des Lagrange-Multiplier- und des Wald-Test theoriegeleitet durchgeführt wurden. Schließlich wurde ein partiell-rekursives Modell mit Fehlerterm-Korrelationen der intermittierenden Ebenen der Compound Traits akzeptiert, welches zusätzlich einen ebenenüberspringenden Parameter enthält. Für dieses Modell ergab sich ein akzeptabler bis guter Fit sowie eine hohe prädiktive Leistung, gemessen anhand der Effektstärke, bei ebenfalls hoher Teststärke. Insgesamt sechs Pfadgewichte erwiesen sich als signifikant, wobei lediglich das Involvement die Bietbereitschaft unmittelbar vorhersagen konnte; weitere signifikante Prädiktoren waren Verträglichkeit, Neurotizismus, Need for Arousal und Selbstvertrauen. Als überraschend stark in ihrer prädiktiven Güte erwiesen sich die Big Five-Faktoren auf der Ebene der Elemental Traits, für die aufgrund des hohen Abstrahierungsgrads innerhalb des hierarchischen Modells die schwächsten Zusammenhänge angenommen wurden. Dies spricht für die basale Erklärungskraft des Modells und widerspricht bisherigen Befunden, wie etwa Haas (2007). Als deutliche Schwäche des vorliegenden Modells ist die simultane Operationalisierung zweier Mediatorenebenen unterschiedlichen Spezifitätsgrads zu werten. Die Schwierigkeit der definitorischen Abgrenzung beider Ebenen kann ein Grund dafür sein, dass das Modell einerseits eine gute Datenpassung erzielt, jedoch andererseits aufgrund der enttäuschenden Zusammenhangsstärken der Situational Traits nur schwer zu interpretieren ist. Eine Reduktion der intermittierenden Ebenen des 3M-Modells auf eine Mediatorenebene erscheint daher für nachfolgende Untersuchungen empfehlenswert.