TY - GEN N2 - Phänokristalle in vulkanischen Gesteinen zeigen eine große Bandbreite unterschiedlicher Zonierungen und Zusammensetzungen. Detaillierte geochemische Analysen dieser Zonierungen, können die in den Phänokristallen enthaltene Information entschlüsseln und so Hinweise auf die Entwicklung des Magmas geben. Um diese komplexen Vorgänge besser verstehen zu können, wurden Phänokristalle in basaltischen Andesiten bis Rhyolithen sowie pyroklastischen Gesteinen der Insel Nisyros betrachtet. Die griechische Insel Nisyros gehört zur Gruppe der vorwiegend quartären Vulkane und liegt in der östlichen Hälfte des Hellenischen Bogens (Ägäis). Li, Be und B und ihre Isotopenverhältnisse werden als bedeutende Tracer für geochemische Prozesse angesehen. Deshalb wurde die Verteilung dieser leichten Elemente in den Phänokristallen der kalkalkalischen Gesteine von Nisyros betrachtet. Die Diffusionsgeschwindigkeit von Li ist gegenüber anderen Elementen sehr hoch und bietet die Möglichkeit, Zeitspannen für den Ablauf verschiedener Prozesse während des Magmaaufstiegs und der Eruption zu bestimmen. Mittels Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) konnten erstmals detaillierte Li-Ca-Profile über eng zonierte Bereiche in Plagioklasen aufgenommen werden. Die vorliegende Studie zeigt, dass die Größe der Analysenpunkte möglichst klein gehalten werden muss, um die kleinräumigen Prozesse, die in den Phänokristallen festgehalten sind, zu erkennen. Dabei wurden neue Erkenntnisse über die Verteilung von Li zwischen Plagioklas und Schmelze gewonnen. Die Profile deuten eine Abhängigkeit vom Einbau des Li in Plagioklas vom An-Gehalt an. Li-Ca-Profile über Plagioklas/Klinopyroxen- und Plagioklas/Olivin-Verwachsungen, zeigen eine Diffusion des Li aus dem Plagioklas in den Klinopyroxen bzw. Olivin während der Eruption und/oder Ablagerung der Gesteine an. Durch analytische und numerische Modellierungen können aus den Diffusionsprofilen Diffusionszeiten abgeleitet werden, die in den Bereich von Stunden fallen. Diese Beobachtungen, sowie eine zu beobachtende Diffusion von Li aus der Schmelze in den Plagioklas, belegen die hohe Mobilität dieses Elementes und die Einschränkungen in seiner Nutzung als Tracer für Magmakammerprozesse. Auch eine Mobilität von Li während postmagmatischer Prozesse ist nicht auszuschließen. Die geringe Variationsbreite der Sr-Isotopenverhältnisse in Plagioklasen der Laven von Nisyros wurde mittels Massenspektrometrie (LA-MC-ICP-MS) bestimmt und weist auf ein chemisch relativ geschlossenes Magmakammer-System hin. Dies wird durch Konzentrationsmessungen von Sr (SIMS) und den Hauptelementen (EMS) unterstützt. Die dominierenden Faktoren für die Entstehung unterschiedlicher Phänokristalle waren wahrscheinlich Temperatur, Druck (Dekompression) und der Wassergehalt des Magmas während der Genese der Magmen von Nisyros. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen Theorien zur Magmamischung in den Nikia Laven und den Post caldera dacitic-rhyolitc domes (PCD). TI - Die Verteilung von Lithum, Beryllium und Bor in Phänokristallen von kalkalkalischen Gesteinen am Beispiel der Insel Nisyros (Ägäis) ID - heidok8120 A1 - Sonntag, Iris Y1 - 2007/// AV - public UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8120/ KW - leichte Elemente KW - d7Li KW - Sr-Isotopenverhältnisselight elements KW - Nisyros KW - magmachamber KW - plagioclase KW - diffusion ER -