%0 Generic %A Moon, Myung-Sun %D 2007 %F heidok:8154 %K Johannes Calvins PneumatologieThe Holy Spirit , Jesus Christ , John Calvin , Institutes of the Christian Religion , Pneumatology %R 10.11588/heidok.00008154 %T Das Wirken des Heiligen Geistes zur Stiftung der Gemeinschaft mit Jesus Christus : (Eine Untersuchung zu Johannes Calvins Pneumatologie nach der Institutio von 1536 und der Institutio von 1559) %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8154/ %X Die Analyse des Verhältnisses zwischen Gott und dem Menschen in der Theologie Calvins ist auf seine Institutio konzentriert. Karl Barth bewertet Calvins Institutio wie folgt: „Institutio religionis christianae hieß faktisch auch für Calvin, obgleich Exegese und Dogmatik in seinem Werk fortwährend ineinandergehen: Anweisung zum christlichen Denken und Reden auf eigene Verantwortung in der Gegenwart.“ Die Institutio beinhaltet also die christliche Glaubenslehre. Die Institutio ist „Calvins Hauptwerk, sein Lieblingswerk“. Die Wirkungsgeschichte der Institutio wird als die eines Buches beschrieben, das „die Geschichte Europas“ verändert hat. Das ursprüngliche Ziel der Institutio ist es, sowohl den Weg der Wiedergeburt zum ewigen Leben als auch das christliche Leben zu lehren. Sie dient auch einer „vollständigen Darstellung der christlichen Lehre“. In diesem Sinne ist die Institutio sein Meisterwerk des christlichen Glaubens. In der gegenwärtigen Theologie gehört die Institutio Calvins immer noch zu den wichtigsten dogmatischen Schriften, die für die Behandlung der Glaubenslehre zu Rate gezogen werden. Dazu schreibt Joachim Staedtke, dass „Gewicht und Bedeutung“ der Institutio von 1559 an bis in unsere Zeit beständig bleibt. Unter den verschiedenen Auflagen der Institutio werden die Erstausgabe von 1536 und die Ausgabe von 1559 in dieser Arbeit behandelt. Der Vergleich zwischen der ersten und der letzten Auflage der Institutio zeigt wesentliche Veränderung des calvinistischen Denkens. Die erste Auflage hat einen ähnlichen Aufbau wie der kleine Katechismus von Martin Luther. Diese war so erfolgreich, dass sie innerhalb eines Jahres ausverkauft war, obwohl sie in Latein verfasst ist. In der Institutio von 1536 ist schon die Grundgedanken der Theologie Calvins sichtbar, die bis auf die Prädestinationslehre in weiteren Auflagen der Institutio bestehen bleiben. Die Institutio von 1559 verfasste Johannes Calvin auf dem „Höhepunkt“ seines Lebens. Kontroversen, die sich sowohl auf die Ausgabe von 1536 als auch von 1559 beziehen, werden entsprechend der Ausgabe von 1559 diskutiert. Weil es sowohl in der Institutio von 1536 als auch in der Institutio von 1559 den Leitgedanken der Gemeinschaft zwischen Gott und dem Menschen gibt, ist das gemeinschaftliche Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen als eine Gemeinschaft in dieser Arbeit vorangestellt: Die wahre Erkenntnis Gottes zur Gemeinschaft mit Gott , die Annahme als Kinder Gottes in der Wiedergeburt, die Einigung mit Jesus Christus, beinhalten diesen Aspekt. Die Gemeinschaft mit Gott ist nur durch die Gemeinschaft mit Jesus Christus möglich, der der einzige Mittler zwischen Gott und Mensch ist. Durch die Funktion des Mittlers Jesus Christus geschieht die Erkenntnis Jesu Christi und die Erkenntnis Gottes immer gleichzeitig. Wenn Jesus Christus den Menschen in Gemeinschaft mit sich aufnimmt, führt er ihn zur Gemeinschaft mit Gott. Nach Calvin ist ohne die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist weder die Gemeinschaft mit Gott noch die Gemeinschaft mit Jesus Christus möglich. In diesem Sinne ist die Gemeinschaft mit Gott die Gemeinschaft mit Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem Heiligen Geist. Die zentrale Frage dieser Arbeit ist, wie der Heilige Geist den Menschen zur Gemeinschaft mit Jesus Christus führt. Bei der Suche nach der Antwort ist ein weiteres wichtiges Thema nicht außer Acht zulassen, nämlich wie Calvin die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen denkt. Bei der Beobachtung des Verhältnisses zwischen Gott und dem Menschen ist es wichtig zu untersuchen, wie der Heilige Geist sowohl zur Gemeinschaft mit Gott als auch zur Gegenüberstellung zwischen Gott und dem Menschen wirkt.