%0 Journal Article %A Müller, Burkhard %A Goller, Ina %A Funke, Joachim %D 1996 %F heidok:8207 %J Zeitschrift für Experimentelle Psychologie %P 319-350 %R 10.11588/heidok.00008207 %T Grammatiklernen und Serielles Reagieren: Zwei Paradigmen - ein Lernmechanismus? %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8207/ %V 43 %X In zwei Experimenten wurde der Frage nachgegangen, ob die impliziten Lerneffekte im Paradigma des Grammatiklernens und dem des seriellen Reagierens entsprechend den Vorstellungen von Frensch und Miner (1994) durch einen strikt assoziativen Lernmechanismus erklärt werden können. Ausgehend von der Theorie finiter Automaten konnten Bedingungen geschaffen werden, durch die die wesentlichen Aspekte beider Paradigmen hinsichtlich der Lern- und Testphase unabhängig voneinander kombinierbar wurden. In Experiment 1 zeigte sich auf der Basis von Zulässigkeitsurteilen, daß Vpn gegenüber der probabilistischen Struktur von Ereignissequenzen sensitiv waren, wenn sie in einer vorausgehenden inzidentellen Lernphase grammatisch strukturierte Sequenzen memoriert hatten (Grammatiklernen), nicht jedoch, wenn sie auf einzeln angezeigte Sequenzelemente unmittelbar zu reagieren hatten (Serielles Reagieren). Um als Alternativerklärung die Transferangemessenheit der Verarbeitung zu prüfen, wurde in Experiment 2 unter sonst gleichen Bedingungen in der Testphase lediglich verlangt, auf einzeln angezeigte Sequenzelemente möglichst schnell zu reagieren. Der Vergleich der Latenzzeiten zwischen den kritischen Übergängen für neue grammatische und agrammatische Sequenzen ergab für beide Lernbedingungen klare Grammatikalitätseffekte. Die Implikationen der Befunde für Annahmen zu Lernmechanismen werden diskutiert.