%0 Generic %A Freunek, Sigrid %C Nižnij Novgorod %D 2005 %E G. Zusman u.a., Valerij %F heidok:8433 %P 151-154 %R 10.11588/heidok.00008433 %T Das fremde Wort als Übersetzungsproblem (am Beispiel russischer Kafka-Übersetzungen) %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8433/ %X Am Beispiel russischer Übersetzungen der Erzählprosa Kafkas wird folgendes Phänomen diskutiert: In der deutschen „Erlebten Rede“ (ER) werden die Tempora des Verbs normalerweise um eine Stufe in die Vergangenheit versetzt („transponiert“), in der russischen „Nesobstvenno-Prjamaja Reč“ (NPR) normalerweise nicht. Und auch bei der Übersetzung von deutscher erlebter Rede ins Russische werden meist die Tempora der direkten Rede bevorzugt. Der Übersetzungswissenschaftler oder -kritiker, dem diese Verschiebung auffällt, hat sich dazu zwei Fragen zu stellen: 1. Ist die unterschiedliche Verwendung der Tempora bei dieser spezifischen Art der Wiedergabe fremder Rede eine reine „Formalität“ oder ergeben sich dadurch auch inhaltliche Unterschiede, m.a.W.: Ist der unterschiedliche Tempusgebrauch für die Übersetzungskritik und für die Besprechung der Übersetzung eines bestimmten konkreten Textes - hier das Werk Kafkas - überhaupt relevant? 2. Wenn ja, warum führen russische Übersetzer diesen Unterschied herbei oder nehmen ihn in Kauf? Handelt es sich um eine gezielte Anpassung an zielsprachliche Konventionen oder stehen sprachtypologische Unterschiede dahinter, die den Übersetzern keine Wahl lassen?