TY - GEN CY - München und Mering AV - public Y1 - 2004/// TI - Die Meuterei auf der Bounty - Über Revolution und einige der Mythen, die sich um sie ranken SP - 77 KW - Badische Revolution ID - heidok8503 EP - 97 A1 - Pohlmann, Markus UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8503/ PB - Rainer Hampp Verlag N2 - Ziel des Aufsatzes ist es, am Beispiel der Meuterei auf der Bounty einen kleinen Beitrag zur Soziologie der Revolutionen - im Sorokinschen Sinne - zu leisten. Das heißt, die "sehr seltsamen und romantischen" (Sorokin) Erscheinungen einer Revolution mit den Theorien und Mitteln eines Sozialforschers zu betrachten. Auch wenn der Fall nicht in allen Einzelheiten für die Dynamik großer Revolutionen stehen kann, ist er doch geeignet, einige kulturbedeutsame Mechanismen revolutionären Wandels auf den Punkt zu bringen. Um die idealtypischen Annahmen in diesem Entwurf einer "Soziologik" der Revolution zu belegen, werden als weitere Referenzen die Französische und die Badische Revolution herangezogen. Sie sind Paradebeispiele für einen endogenen revolutionären Wandel, dessen "Soziologiken" auch bei anderen als nur bei den sog. bürgerlichen Revolutionen beobachtet werden können. Die Ausführungen zeigen, dass Revolutionen in der Regel gerade nicht das sind, als was sie in der Neuzeit firmieren: schlagartige, radikale Umwälzungen im Bau von Gesellschaften. Fast scheint dies ein generelles Merkmal vieler Revolutionen zu sein: dass sie eine (gleichwohl zukunftsoffene) Evolution von Werthorizonten beschleunigen, ihre Energie aber in diesem Prozess samt ihren Akteuren gänzlich aufgezehrt und verbrannt wird. Revolutionen sind aus der hier entfalteten Perspektive selbst Produkt eines viel langsameren sozialen Wandels, den sie mit noch so revolutionärem Nachdruck nicht determinieren können. ER -