title: Kontinuität und Wandel - Die Keramik der Nachpalastzeit aus der Unterstadt von Tiryns creator: Stockhammer, Philipp Wolfgang subject: ddc-930 subject: 930 History of ancient world description: Kann man mit Keramikscherben historische Kulturgeschichte schreiben? Meine Dissertation beschäftigt sich mit der Gesamtheit der spätbronzezeitlichen Keramik, die bei den Ausgrabungen 1999/2000 unter der Leitung von J. Maran in Zusammenarbeit mit A. Papadimitriou im Areal Stadt-Nordost der mykenischen Burg von Tiryns (Argolis, Griechenland) gefunden wurde. Der Vorstellung des Fundgutes geht eine Erörterung der methodischen Grundlagen voraus, nämlich zur Terminologie von ‚Kontinuität’ und ‚Wandel’, zur Bedeutung des Analogieschlusses und der Ethnoarchäologie und der Methode der Chronologisierung. Das zweite Kapitel enthält eine kritische Analyse der bestehenden Chronologiesysteme (u. a. von E.B. French, E.S. Sherratt, J.B. Rutter, P.A. Mountjoy, C. Podzuweit) für die Nachpalastzeit und die Schaffung eines eigenen, konsistenten Systems für die Phasen Späthelladisch III B2 bis Späthelladisch III C Spät. Im dritten Kapitel werden zunächst die bearbeiteten Keramikwaren (bemalte Feinkeramik, unbemalte Feinkeramik, Kochkeramik, Grobkeramik, handgemachte geglättete Keramik, Importkeramik) charakterisiert und die Befundgenese analysiert. Anschließend erfolgt die Vorstellung der Keramik aller nachpalastzeitlichen fünf Siedlungsphasen, die die gesamte Spanne vom Beginn der Nachpalastzeit um 1200 v. Chr. bis an deren Ende um 1050 v. Chr. abdecken (Späthelladisch III C Früh, Mitte und Spät). 2435 Objekte sind im Tafelteil abgebildet. Auf dieser Grundlage aufbauend, widmen sich die abschließenden Kapitel der Arbeit der vergleichenden Analyse von Keramikhandwerk und der sozialen Bedeutung mykenischer Keramik als Fremdgut, beim Gelage und im Haushalt in der Palast- und der Nachpalastzeit. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Funde der ersten beiden Siedlungsphasen (Späthelladisch III C Früh). Am Beginn der Nachpalastzeit griffen die Bewohner von Stadt-Nordost offensichtlich auf antike Keramik aus alten Kammergräbern zurück, um ihrem Gelagegeschirr einen altehrwürdigen Anschein zu verleihen. In der zweiten Siedlungsphase führte eine Brandkatastrophe zur Überlieferung der gesamten keramischen Ausstattung eines elitären Haushaltes. Wie die Art der Gefäße und ihre räumliche Verteilung zeigen, brach das Feuer während eines Gelages aus, so dass herausragende Einblicke in soziale Räume und die Performanz der nachpalastzeitlichen Elite möglich sind. Die Integration exotischer bzw. hybrider Keramikobjekte in das Gelagegeschirr lässt die Strukturen der elitären Selbstdarstellung erkennen. Umgekehrt zeigt die räumliche Verteilung der sog. handgemachten geglätteten Keramik, dass diese wohl ausschließlich von italischen Einwanderern verwendet wurde. Die materielle Kultur dieser Einwanderer wurde offensichtlich von öffentlichen und privaten, repräsentativen Kontexten der mykenischen Palast- und Nachpalastzeit gezielt ferngehalten. Eine ganzheitliche Betrachtung mykenischer Keramik ermöglicht auf diese Weise ganz neue Einblicke in die Kulturgeschichte des mykenischen Griechenlands. date: 2007 type: Dissertation type: info:eu-repo/semantics/doctoralThesis type: NonPeerReviewed format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8612/1/Band_II.pdf format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8612/2/Band_I.pdf identifier: DOI:10.11588/heidok.00008612 identifier: urn:nbn:de:bsz:16-opus-86120 identifier: Stockhammer, Philipp Wolfgang (2007) Kontinuität und Wandel - Die Keramik der Nachpalastzeit aus der Unterstadt von Tiryns. [Dissertation] relation: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8612/ rights: info:eu-repo/semantics/openAccess rights: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/help/license_urhg.html language: ger