TY - GEN KW - Narikawa-Keramik KW - Kofun-Zeit KW - Yamato-Staat KW - Hayato KW - TsujidôbaruNarikawa pottery KW - Kofun period KW - Yamato state KW - Hayato KW - Tsujidôbaru ID - heidok8868 Y1 - 2008/// TI - Wege der Keramikklassifikation. Am Beispiel einer prähistorischen Irdenware aus Südjapan AV - public N2 - Vor dem Hintergrund unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen werden neue Wege der archäologischen Arbeit mit Keramik grundsätzlich untersucht und an einer repräsentativen Irdenware getestet. -- Anlaß war die Erforschung der Narikawa-Keramik, einer noch wenig verstandenen Irdenware aus Südjapan. Es ist die unter schlecht kontrollierten Bedingungen hergestellte Gebrauchskeramik einer Volksgruppe (Hayato) am Rand des entstehenden japanischen Staates (Yamato-Staat), die alte Formen konservativ weiter führt und sich über 4 Jh. (3. bis 7. Jh.?) kaum zu entwickeln scheint. Wenig spezialisierte Gefäßformen und große Variabilität der einzelnen Stücke neben großem Fundaufkommen stellen hohe Anforderungen an Fundaufnahme, Dokumentation, Klassifikation. -- Der Hauptteil der Arbeit behandelt diese Bereiche grundlegend und allgemeingültig unter folgenden Gesichtspunkten: (1) Standardisierte und spontane Fotografie statt Zeichnung; (2) Größenmessung, Formbestimmung und Gefäßteilbestimmung nach einem formunabhängigen Indexpunktsystem im Foto; (3) Digitale Speicherung und Dokumentation in verschiedenen Formaten; (4) Neue Form der Klassifikation auch basierend auf einer Durchsicht der Geschichte biologischer Klassifikationen. Es gilt: (a) Grundlage einer Klassifikation sind nicht nur Merkmale (beabsichtigte Charakteristika im Objekt), sondern auch relevante Beobachtungen (unbeabsichtigt aber systematisch durch Produktion, Gebrauch oder Niederlegung entstanden) am Fundstück und im Fundkontext je nach Klassifikationsziel wechselnd; (b) Merkmale und Beobachtungen sind nicht idealerweise objektiv und meßbar, sondern haben eine Bedeutung; diese muß aus "sinnlosen", meßbaren Daten und anderen Beobachtungen dialektisch mit verschiedenen Methoden -- logische Diskussion, statistischen Methoden und anderen -- herausgearbeitet werden; (c) Ziel sind wahre Klassifikationen mit möglicherweise wechselnder Bedeutung, entsprechend gibt es nicht eine Klassifikation mit festen Typen, sondern auf das Erkenntnisinteresse bezogene Klassifizierungen mit wechselnden Kriterien. -- Die genannten Werkzeuge und Ideen wurden zur Fundaufnahme und Dokumentation mit der südjapanischen Irdenware auf dem Fundplatz Tsujidôbaru getestet und auf Merkmale des Bereichs "Herstellung" angewendet. Hinsichtlich Rohstoff, Tonherstellung, Brand, Farbe und Oberflächenbearbeitung konnten dabei Ergebnisse erzielt werden, die über bisherige Forschungen zu dieser Keramikgruppe hinausweisen. Weitere Bereiche wie Funktion, Ästhetik etc. stehen zur Bearbeitung an. UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/8868/ A1 - Shinoto, Maria ER -