title: Entwicklung von Nachweisverfahren für toxische Solanum Glykoalkaloide und ihre Anwendung in Kartoffeln und daraus zubereiteten Produkten creator: Distl, Melanie subject: 570 subject: 570 Life sciences description: Die in Kartoffeln gebildeten Glykoalkaloide (GA) a-Solanin und a-Chaconin stellen durch ihre annähernd tägliche Aufnahme ein potentiell toxisches Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Um sie in Kartoffeln und verarbeiteten Lebensmitteln nachzuweisen, wurde ein Aufarbeitungs-protokoll, bestehend aus einer Essigsäureextraktion mit anschließender SPE-Aufreinigung an RP-18-Kartuschen, aufgestellt. Zur Quantifizierung wurde ein HPLC-Verfahren mit einer LiChrospher® 100-RP-18-Säule entwickelt, das zur Überprüfung der korrekten Arbeitsweise mit den gängigen Prüfparametern auf Präzision, Richtigkeit und Linearität validiert wurde. Bei Anwendung dieses Verfahrens an Früh- und Herbstkartoffeln sowohl aus konventionellem wie auch ökologischem Anbau konnten keine bedenklichen Gesamt-GA-Gehalte nachgewiesen werden, die den als sicher geltenden Grenzwert von 20 mg/100 g FG überschritten. Gleiches konnte im Anbauversuch von traditionellen Kartoffelsorten mit z. T. gefärbten Knollen im Gewächshaus und Freiland festgestellt werden, wobei ein Einfluss des Kultivierungsortes oder der Schalenfarbe nicht offensichtlich war. Die Analyse verschiedener Organe der Pflanze zeigte die höchsten Gehalte in den jungen Sprossen, gefolgt von Blättern, Beeren, der Sprossachse, Wurzeln und schließlich den Knollen, wobei sich je nach Sorte 80-95% des Gesamt-GA-Gehaltes in der Schale befanden und der Gehalt zum Zentrum hin rapide abnahm. Weiterführende Untersuchungen zeigten eine GA-Akkumulation in „Kartoffelaugen“, in gelagerten, ergrünten, aber auch ungefärbten Knollen um bis zu 200%. Zur Analyse des Alkaloidmusters in traditionellen Sorten sowie wilden Solanum-Arten wurde ein LC-ESI-MS-Verfahren entwickelt, wobei speziell in den Wildarten zahlreiche, in Kulturkartoffeln unübliche Alkaloide präsent waren. Neben der HPLC-Methode wurden weitere Quantifizierungsverfahren, darunter LC-MS, GLC, ein Kolorimetrie- sowie ein Hämolse-Assay entwickelt, um die GAe speziell in verarbeiteten Lebensmitteln mit schwieriger Matrix nachweisen zu können. Der Vergleich dieser Verfahren mit der validierten HPLC-Methode zeigte vielfach eine gute Übereinstimmung. Für den Hämolyse-Assay eigneten sich durch dessen geringere Empfindlichkeit nur höherkonzentrierte Proben, wie z. B. Kartoffelviertel. Zur Automatisierung der Alkaloid-Analytik in Verarbeitungsprodukten wurde in Zusammenarbeit mit Spark Holland ein on-line XLC-MS-Verfahren entwickelt, das einen hohen Probendurchsatz garantiert, um in der Routineanalytik eingesetzt zu werden. Die hohe Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens konnte ebenfalls durch Validierung belegt werden. Der Gehalt an Alkaloiden war in den verschiedenen Kartoffelprodukten vergleichbar mit den Mengen im Kartoffelfleisch der analysierten Sorten. Nur schalenhaltige Kartoffelviertel enthielten einen drei- bis siebenmal höheren Alkaloidgehalt, der jedoch bei üblichen Aufnahmemengen zu keinen kritischen Werten führt. date: 2007 type: Dissertation type: info:eu-repo/semantics/doctoralThesis type: NonPeerReviewed format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/9083/1/MYDistl_Dissertation_gesamt_03_05_07_neu.pdf identifier: DOI:10.11588/heidok.00009083 identifier: urn:nbn:de:bsz:16-opus-90832 identifier: Distl, Melanie (2007) Entwicklung von Nachweisverfahren für toxische Solanum Glykoalkaloide und ihre Anwendung in Kartoffeln und daraus zubereiteten Produkten. [Dissertation] relation: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/9083/ rights: info:eu-repo/semantics/openAccess rights: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/help/license_urhg.html language: ger