title: Untersuchung zum Pathogenitätspotential von HIV-1-Primärisolaten und mechanistische Analysen zur antiviralen Aktivität wässriger Extrakte und Flavonoide aus Lamiaceen creator: Geuenich, Silvia subject: 570 subject: 570 Life sciences description: HIV (human immunodeficieny virus) hat als Erreger von AIDS (acquired immunodeficiency syndrome) 25 Jahre nach seiner Entdeckung bereits zum Tod von weltweit etwa 25 Millionen Menschen geführt. Über zwei Drittel der HIV-Infizierten leben in Afrika. Zwischen weltweit verbreiteten HIV-1-Gruppe M-Viren und nur regional in Afrika vorkommenden HIV-1-Gruppe O-Viren bestehen ausgeprägte genotypische Unterschiede, deren Einflüsse auf Replikation und Pathogenese dieser Primärisolate jedoch weitgehend unbekannt sind. In der vorliegenden Arbeit wurde die humane Tonsillen-Histokultur als physiologisch relevantes experimentelles ex vivo-Modellsystem der HIV-Infektion etabliert. Hierin durchgeführte vergleichende Infektionsstudien zeigten, dass (i) keine grundsätzlichen Unterschiede des Replikationsvermögens zwischen Gruppen M- und O-Viren bestehen, (ii) Gruppe M-Viren sich, in Abhängigkeit von ihrer Korezeptor-Verwendung, untereinander zwar stark in ihrem Replikationsvermögen, nicht jedoch in ihrer Pathogenität (CD4+-T-Zell-Depletion) unterscheiden, und, im Gegensatz dazu, (iii) Gruppe O-Viren sich untereinander stark in ihrer Pathogenität, nicht jedoch in ihrem Replikationsvermögen unterscheiden. Hierbei konnten insbesondere zwei R5-HIV-1-Gruppe O-Viren identifiziert werden, die CD4+-T-Zellen in einem hohen X4-HIV-1-Viren vergleichbaren Maße depletierten. Weiterhin wurde aufgezeigt, dass die bioinformatische Vorhersage der Korezeptor-Verwendung für HIV-1-Gruppe O-Viren mittels geno2pheno[coreceptor] oft fehlerhaft ist, was die Bedeutung phänotypischer Korezeptoranalysen für weniger verbreitete Primärisolate hervorhebt. Trotz immenser Fortschritte bei der Prävention und Therapie von HIV-Infektionen besteht ein dringender Bedarf zur Identifikation und Entwicklung neuer anti-HIV-Wirkstoffe. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine potente anti-HIV-Aktivität in wässrigen Blatt-Extrakten der Lippenblütler Melisse, Pfefferminze und Salbei nachgewiesen und deren Wirkmechanismus analysiert. Es zeigte sich, dass diese Extrakte rasch und nachhaltig die Infektiosität von HIV-1 in nicht-zytotoxischen Konzentrationen verminderten und dadurch die Virus-Fusion beeinträchtigten. Eine Extrakt-induzierte Erhöhung der Viruspartikel-Dichte stellt das wahrscheinliche Korrelat der viruziden Aktivität dar. Weiterführend konnten aus komplexen Lippenblütler-Extrakten einzelne Flavone mit hoher anti-HIV-Aktivität aufgereinigt und näher charakterisiert werden. Diese könnten eine innovative Basis für die Entwicklung neuer topischer Mikrobizide im Kampf gegen HIV darstellen. date: 2008 type: Dissertation type: info:eu-repo/semantics/doctoralThesis type: NonPeerReviewed format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/9318/1/Dissertation_SG2.pdf identifier: DOI:10.11588/heidok.00009318 identifier: urn:nbn:de:bsz:16-opus-93185 identifier: Geuenich, Silvia (2008) Untersuchung zum Pathogenitätspotential von HIV-1-Primärisolaten und mechanistische Analysen zur antiviralen Aktivität wässriger Extrakte und Flavonoide aus Lamiaceen. [Dissertation] relation: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/9318/ rights: info:eu-repo/semantics/openAccess rights: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/help/license_urhg.html language: ger